Dienstag, 31. Januar 2012

KiKaKö #6

Das Mittagspausenmagazin mit Untertasse auf 0,2

KIno
Ich habe gestern Cowboys & Aliens gesehen...



Es ist einer jenen Filme, von denen man anschließend sagt: "Ist halt Unterhaltung. Passt schon." So als ob man von Unterhaltung weniger zu erwarten hätte als von Nicht-Unterhaltung. "Cowboys & Aliens" bietet Cowboys und Aliens. Und die kämpfen gegeneineander. Und man müsste wohl der schlechteste Regisseur aller Zeiten sein, um aus dieser Konstellation nicht etwas Unterhaltsames herauszukitzeln.

Jon Favreau ist nicht der schlechteste Regisseur der Welt. Unter den Blockbuster-Herstellern ist er sogar einer der besten. Doch er schafft nicht das, was er bei seinen Iron Man-Filmen hinbekommen hat: "Cowboys & Aliens" ist keine GUTE Unterhaltung. Ich denke, es gibt zwei Ansätze, mit denen man an einen Film, in dem Cowboys gegen Aliens kämpfen, herangehen kann: Entweder man nimmt nichts an der absurden Konstellation ernst und überdreht alles so stark, dass der Film eine skurrile Parade der Unglaublichkeiten wird oder man nimmt die Konstellation so ernst, dass der Funke der Unterhaltung an der Stelle schlägt, an der die Genres aufeinandertreffen.

"Cowboys & Aliens" entscheidet sich für Variante Zwei. Der Film nimmt sich sehr ernst. Die Cowboys sind echte Cowboys – humorlose harte Revolverhelden. Sie leben in einer Westernwelt und nicht in der Parodie einer Westernwelt. Die Aliens sind ebenfalls ernst. Sie sind die Horrormonster, die wir aus aktuellen Filmen kennen und nicht etwa Reisende in Untertassen, die zu Theremin-Klängen an Bindfäden abheben.

Doch wenn die Cowboys und die Aliens zusammentreffen, dann verliert der Film den Mut, die Konstellation konequent durchzuspielen. Die Cowboys akzeptieren die Wesen aus dem All recht schnell. So als ob sie mit Sci-Fi-Fantasien aufgewachsen wären und die außerirdischen Besucher einordnen könnten. Auch Daniel Craig, der den härtesten aller Gunslinger spielt, bedient eine hypermoderne Alien-Waffe mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre er im Wilden Westen mit eine Playstation groß geworden.

Der Film läuft so ab: Aliens entführen Dorfbewohner, harte Cowboys kämpfen gegen die Aliens, um Dorfbewohner zu befreien und bekommen die Bestätigung, dass ein Mann nur an seine Waffe und sein Recht auf Verteidigung glauben muss, um jeden zu besiegen und ein echter Mann zu sein. Es ist genau derselbe Plot wie in jedem zweiten Film mit John Wayne. Nur dass die Rothäute hier die Aliens sind.

Spannender (und meiner Meinung nach konsequenter) wäre Folgendes gewesen: Die harten Cowboys, die ins Indianerland gekommen sind, um Gold zu finden, halten sich für die stärksten Motherfucker des Westens. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann ihnen niemand was. Sie sind die Herren. Und dann passiert plötzlich das mit ihnen, was sie selbst den Indianern zugemutet haben: Sie werden von einem Volk aus einer unbekannten Welt angegriffen, das ihnen technisch weit überlegen ist und sie daher schnell dominiert. Im Film kommen die Aliens tatsächlich, um Gold zu schürfen. Warum auch immer sie Gold im All brauchen. Toller wäre es, kämen sie, um etwas zu holen, was dem weißen Mann als völlig wertlos erscheint. Immerhin ist er auch ins Land der Indianer gekommen, um für den Indianer völlig wertloses Gold zu schürfen. In dieser Konstellation würde der harte Cowboy durch die Aliens mit sich slebst konfrontiert werden. Die Aliens würden seinen Mythos so schwer beschädigen, dass er nicht mehr der harte kompromisslose Cowboy bleiben kann. Somit würden die Aliens das Western-Genre auslöschen.

Klar, das wollten die Leute, die für "Cowboys & Aliens" verantwortlich sind, sicher nicht. Aber dann hätten sie sich bitte für die überzeichnete Variante der Geschichte entscheiden sollen. So ist der Film leider halbgar und "nur" unterhaltsam. Aber keine gute Unterhaltung.


KAlk
Wer hätte das gedacht...

 Foto: Cem Gerceker Tekin

Seit letzter Woche bin ich Mitglied in einem Kölner Verein und es ist kein Karnevalsverein. Nach dem fulminanten Filmgedöns auf der Baustelle Kalk – die Future Shorts, erwähnte ich ja u.a. hier und hier – wollen wir in der charmante Hinterhofbaracke in der Kalk Mülheimer Straße gerne noch viele weitere tolle Veranstaltungen machen. Damit das Veedel nicht unbedingt schöner aber noch etwas bunter wird. Ist also irgendwie doch ein Karnevalsverein, dieser Baustelle Kalk e.V..

Alles was wird so gemacht haben, machen und machen werden, wird hier gebloggt: http://baustellekalkpost.blogspot.com/.


KÖln
39 Facebook-Freunde können nicht irren...

So viele haben jedenfalls dieses Foto auf meiner Pinnwand geliked. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mein Pinnwand-Rekord ist. Das Foto stammt von Artkissed. Auf der dazugehörigen Facebook-Seite ist großartige Street Art (auch) aus Köln zu bewundern.


Sonntag, 29. Januar 2012

Kein Recht in Kalk zu sein




Am Samstag mussten wir es uns in Kalk zum dritten Mal innerhalb weniger Monate gefallen lassen, dass Nazis (diesmal waren es wieder die von ProKöln) durch das Veedel marschierten und so taten, als würden sie uns Frieden bringen.


Die Polizei hatte mal wieder unsere Straße abgesperrt, kein Einwohner durfte die Kalker Hauptstraße überqueren, der Polizeihubschrauber kreiste über dem Veedel. Markus Beisich von ProKöln stand vor der Post und wetterte, ProKöln würde sich nicht das Recht auf seine Meinung verbieten lassen. Sein Wutgeschnaube durch eine übersteuerte Mikrofonanlage gipfelte in der Aussage, Linksextreme würden zu verhindern versuchen, dass ProKöln öffentlich reden dürfe. Und überhaupt würden die Linksextremen ständig Unruhe stiften, Häuser besetzen und randalierend und prügelnd durch Kalk ziehen. Nur die Linksextremen seien Schuld daran, dass ProKöln bei einer Demo von der Polizei beschützt werden müsse. In einer Gesellschaft nach den Vorstellungen der ProKölner, könnten sie durch Kalk ziehen und bräuchten nur zwei Verkehrspolizisten als Begleitung.

Zum Glück leben wir in einer Gesellschaft, in der sich ein Veedel immer wieder gegen ProKöln erhebt. Ich finde, das Veedel hat es verdient, in Zukunft von ProKöln verschont zu bleiben. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass der Partei das Recht entzogen werden soll, in Kalk zu demonstrieren. Die Partei sorgt genau für die Dinge, die sie im Viertel angeblich unterbinden will: Sie läuft mit pöbelnden Sprüchen, die für viele Kalker eine extreme Beleidigung sind, durch die Straßen. Sie sorgt für Unruhe und dafür, dass die Anwohner Polizisten ihre Ausweise zeigen müssen, wenn sie zu ihren Häusern wollen. Sie sorgt dafür, dass in Kalk einen halben Tag lang kein Alltagsleben möglich ist. Sie sorgt dafür, dass die Geschäftsleute auf Umsatz verzichten müssen. Und letztlich sorgt sie sogar dafür, dass harmlose Bürger verletzt werden.



So sah es vor dem Autonomen Zentrum aus, das ProKöln unbedingt schließen will, weil es ja in den Vorstellungen der Schwarz-Rot-Gold-Fahnenschwenker, für die Demonstrieren bedeutet, permanent wie das Dreigestirn den Leuten zuzuwinken, angeblich eine Brutstätte für eine Art neue RAF ist oder so.

Ich finde, diese Gegendemonstranten sehen eher sehr friedlich als sehr extrem aus. Einen schwarzen Block stelle ich mir jedenfalls anders vor. Und sie haben auch nichts weiter gemacht, als Anti-Nazi-Parolen zu skandieren und Musik zu machen. Von einer hohen Gewaltbereitschaft habe ich jedenfalls nichts gespürt.

Warum die Polizei trotzdem meinte, Pfefferspray in die Menge zu sprühen, ist mir ein Rätsel. Angeblich hat irgendwer versucht einen Polizeiwagen umzuwerfen (wer soll das bitte schaffen, wenn er nicht der unglaubliche Hulk ist?), ab und an flog mal ein Ei über eine Absperrung. Das war für die Polizei Grund genug, das Spray zu zücken und die Augen von ein paar Jugendlichen so sehr zu reizen, dass sie von Sanitätern mitgenommen werden mussten. Gewaltbereit war von denen, die ich mit tränenden Augen habe abziehen sehen, garantiert keiner. Ähnliches hatte ich schon bei der Kalker Anti-ProKöln-Demo im letzten Jahr beobachtet. Da hat ein Polizist plötzlich mit dem Schlagstock zugehauen, ohne dass er vorher stark provoziert worden wäre. Ich habe jedenfalls keine Provokation sondern nur einen prügelnden Polizisten gesehen.


Ich weiß nicht, warum die Polizei so aggressiv ist. Und ich bin auch einigermaßen entsetzt, dass sie deutlich aggressiver ist, als ich es mir vorgestellt hätte. Aber ich weiß, dass es zu solchen Konflikten mit der Polizei nur kommt, wenn ProKöln im Viertel ist. Der Besuch der Rechten in Kalk sorgt für Unruhe, aggressive Stimmung und für viel Unwohlsein.

Kalk ist ein freundliches Viertel. Es ist ein Viertel, das gerade erblüht. Am Donnerstag hatten wir etwa die Future Shorts auf der neu eröffneten Baustelle Kalk, wo sich viele spannende Leute aller Nationen trafen und ein tolles Fest zusammen feierten. Das ist in Kalk möglich, das macht das Viertel aus, das muss gefördert werden.

Die Nazis stören diese Stimmung und Bemühungen. Sie bringen das nach Kalk, was sie angeblich vertreiben wollen. Und deshalb haben sie kein Recht, hier zu sein. Doch da es ihnen vom Gesetz her leider zusteht, müssen die Kalker jedes Mal auf die Straße gehen, wenn die Nazis kommen. Die Mitglieder von ProKöln müssen spüren, dass sie unerwünscht sind. Und deshalb nützt es leider nichts, sie einmal unbescholten durchs Viertel ziehen zu lassen, in der Hoffnung, dass sie danach nicht mehr wiederkommen.


Sonntagsbüdchen (34)

Kalk, wenn dieser Kiosk aus Holz wäre, hätte er eine lange Nase.

Donnerstag, 26. Januar 2012

KiKaKö #5

Das schwarzweißrote Mittagspausenmagazin auf 0,2

KIno
Der Preis für den blödesten Spoiler...

...geht an Filmstarts.de. Folgendes war dort zu "The Dark Knight Rises" zu lesen:


Ganz schön viele graue Stellen. Denkt man. Da muss ja etwas ganz Großes verraten werden. Vor allem, wenn Liam Neeson die Quelle ist. Seltsam, wundert man sich. Warum sollte Liam Neeson Vertragsbruch begehen und so viel über den Film ausplaudern? Aber man weiß ja nie. Ich klicke lieber nicht auf die Meldung. Nachher steht da wirklich etwas ganz Großes und der Spaß am Film ist weg.

Ich kann nie widerstehen. Ich muss alle Spoiler lesen, die meinen Weg im Internet kreuzen. Und ich würde niemals welche weitererzählen. Außer diesen hier. Er lautet im Kern: "Liam Neeson war am Set von ,The Dark Knight Rises'". Ehrlich, das ist alles. Überprüft es. Da steht wirklich nichts anderes. Auch wenn schön viel grau ist für eine so kurze Meldung.

Was ist der nächste Spoiler? "Batman und Robin sind schwul"?


KAlk
Heute Abend ist es soweit...

Die Future Shorts kommen auf die Baustelle Kalk. Der erste Zeitungsartikel ist erschienen. Sechs großartige Kurzfilme werden gezeigt, darunter dieser hier, der 2011 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde:



Kommt vorbei, es geht um 20.30 Uhr los. Hier (und im KiKaKö #4) gibt es alle weiteren Infos. Bitte seid sehr pünktlich. Aus Brandschutz-Gründen dürfen wir nicht mehr als 100 Leute reinlassen. Und auf der Facebook-Seite haben sich bereits eine Million Leute oder so angemeldet. Wer zu spät kommt, muss leider draußen bleiben. Das lohnt sich aber auch, denn von außen sieht die Vorführung so aus:




KÖln
Den ganzen Tag...

...habe ich an einer Diskussion mit Kommunalpolitikern teilgenommen, wie die Kommunikation mit den Bürgern im Zeitalter mit all diesem Social 2.0 Media Internet Twittbook Dings funktionieren kann. Auf der Rückfahrt in der S13 Richtung Flughafen wurde mir dann demonstriert, dass man den Leuten kommunikationstechnisch sehr einfach eine Freude macht.


Der Bahnfahrer machte doch tatsächlich folgende Durchsage:
"Ja, ich habe eigentlich nichts zu sagen. Ich wünsche Ihnen einfach eine gute Fahrt. Und an die Leute, die am Flughafen aussteigen: Einen guten Flug und schönen Urlaub."
Die Leute grinsten, lachten oder machten "Ooooooooooh".

Wenn ich die Politiker wiedersehe, erzähle ich ihnen davon.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern eine schöne Mittagspause, einen wunderbaren Tag, einen fantastischen Feierabend und alles Gute bis zum nächsten Mal!

Mittwoch, 25. Januar 2012

Kikakö #4

Das klitzekleine Mittagspausenmagazin auf 0,2

KIno
Streng genommen ist Super 8 kein Kinoformat...

Aber da (im Gegensatz zum Wort "Multiplex") beim Wort "Kino" immer auch ein bisschen Nostalgie mitschwingt, passt das Nostalgie-Format, das bei Gesprächen meist mit dem Satz "Mein Vater war früher in den 80ern auch Hobby-Filmer..." eingeleitet wird, trotzdem in diese Kategorie.

Eine Bekannte schickte mir eine Mail mit dem Betreff "Pornokörbchen". Kreativer Spam-Betreff dachte ich zunächst und wollte nicht öffnen. Doch in der Mail befand sich ein Link zu einer interessanten Verwertungsmethode nutzlos gewordener Super 8-Filme.


"GenreKörbchen" heißt die Idee und es handelt sich um Körbchen für Krimskrams, die aus Super 8-Filmen geflochten wurden. Find ich irgendwie cool. Kosten 15 Euro und ich bekomme keine Gewinnbeteiligung für die Werbung.





KAlk
Morgen Abend kommen die Future Shorts nach Kalk...


Es wir glamourös werden – versprochen! Besucht hier die Facebook-Seite und kommt morgen vorbei!

Und hier sind Leute gerade dabei, die Baustelle Kalk glamourös zu machen:


KÖln
Die Fussbroichs kommen zurück!

Na ja. Irgendwie ein bisschen. Und auch nur vielleicht. Laut diesem Artikel "denken sie über ein TV-Comeback nach". Und nachdenken können sie. Das beweisen sie in einem neuen Clip, den sie auf YouTube veröffentlicht haben.

Montag, 23. Januar 2012

George war das mit dem Kühlschrank!

George Lucas hat der New York Times gegenüber mindestens zwei Dinge behauptet, die Star Wars-Fans kurz darauf widerlegen konnten.

Zunächst einmal sagte er, dass er sich aus dem Filmgschäft zurückziehen werde. Wenn Lucas das sagt, meint er eigentlich: "Ich mache genauso weiter wie bisher." Das  beweist diese amüsante Zitatsammlung auf der Fanseite starwars-union.de. Alle folgenden Zitate und Ansichten von George Lucas leite ich aus dem verlinkten und seeeeehr langen Times-Artikel ab, der absolut lesenswert ist.

Darin hat sich Lucas (mal wieder) als beleidigte Leberwurst präsentiert, die nicht einsehen will, dass die neuen Star Wars-Filme (so neu sind die übrigens auch nicht mehr, Episode III ist schon 7 Jahre alt!) Schwächen haben. Wieder einmal hat er angedeutet, dass die Fans ein Haufen undankbarer und ahnungsloser Idioten seien, die seine Vision nicht verstehen. Abgerundet hat er das mit dem Satz "Das sind meine Filme, ich kann damit machen, was ich will."

Man kann Fußballfan sein und muss den Vereins-Vorstand nicht mögen. Man kann Star Wars-Fan sein und muss George Lucas nicht mögen. Man kann zu seinem Verein halten, wenn eine schlechte Saison auf Kunstrasen gespielt wird, man kann Star Wars-Fan bleiben, wenn schlechte Dialoge vor künstlichen Kulissen aufgesagt werden.

Und offensichtlich bleiben viele Fans der Saga treu, auch wenn Lucas immer mal wieder Spitzen in ihre Richtung loslässt und sich von ihnen und der gesamten Filmindustrie sowieso ("Wäh, keiner will meine Filme haben, wenn nicht Indiana Jones oder Star Wars draufsteht. Steven Spielberg ist mein einziger Freund! Er hat gesagt, er hätte die dumme Idee mit dem Kühlschrank und der Atombombe gehabt! Dabei war ich es!") missverstanden fühlt.

Dass er aber auch mit dem Satz "Das sind meine Filme" nicht ganz recht hat, beweist das brillante Fanprojekt Star Wars Uncut.


Star Wars Uncut: Director's Cut from Casey Pugh on Vimeo.

In Star Wars Uncut haben Leute auf der ganzen Welt einzelne Szenen des ersten Films von 1977 nachgespielt. Die Fragmente wurden aneinandergereiht und herausgekommen ist eine unglaublich lustige und rührende Liebeserklärung an die Saga. Und ein erneuter Beweis, dass Star Wars ein Stück Pop-Kultur ist, das genau deswegen nicht mehr jemandem alleine gehört (nicht einmal seinem Schöpfer) sondern Kulturgut geworden ist.

Natürlich gehören die Filme rechtlich gesehen immer noch Lucas. Und er könnte Star Wars Uncut ohne weiteres verbieten und verdammen lassen. Doch dann würde er nur wieder einmal ein falsches Signal an die Fans rausschicken. Dass er die Emotionen der Fans nicht wirklich nachvollziehen kann, das beweist er, wenn er sagt: "Die regen sich über Änderungen an den Filmen auf, aber ändern selbst ständig Dinge daran!"

Nein, das tun die Fans nicht. Wenn sie Fanfilme drehen, eigene Star Wars Cuts machen oder eben Projekte wie Star Wars Uncut vorantreiben, dann verändern sie die Filme nicht. Sie machen persönliche Fassungen der Filme, um zu zeigen, wie viel ihnen die Originalfilme bedeuten. Und es wäre Lucas' Aufgabe, die Originale für die Fans zu bewahren und sie ihnen zugänglich zu machen. Genau das verhindert er spätestens seit 1997. Seitdem veröffentlicht er nur umgeschnittene und verschlimmbesserte Versionen oder das Originalmaterial in so ungenießbarer Qualität, dass die Fans nur wütend werden können.

Klar darf er mit seinem eigenen Material machen, was er will. Er darf auch so viele neue Fassungen rausbringen, bis sie keinen Frame vom ursprünglichen Material mehr enthalten. Aber den Fans tut er nur dann wirklich einen Dienst, wenn er sie nicht um Fassungen der Filme betrügt, die sie zu Fans gemacht haben und deretwegen sie Star Wars zu einem Phänomen haben werden lassen. Würde er dieser Aufgabe nachkommen, hätte er auch keinen Grund, immer wieder trotzig seinen Rückzug aus der Filmindustrie anzukündigen.

Eigentlich sollte der Link zu Star Wars Uncut nur der Abschnitt "KIno" im neuen "KiKaKö"-Mittagspausenmagazin werden. Aber dann ist das Fansein mit mir durchgegangen, so dass der Beitrag viel zu lang geworden ist. Die nächste Magazin-Ausgabe muss also warten. KiKaKö soll es nur dann geben, wenn es gerade nichts anderes gibt.
Aber als Ausgleich zu diesem Text muss ich bald wohl mal einen schreiben, in dem ich den missverstandenen George ein wenig in Schutz nehme. Er kann ja auch ganz nett sein. Sagt zumindest Steven Spielberg.

Freitag, 20. Januar 2012

Kikakö #3

Das klitzekleine Mittagspausenmagazin auf 0,2

KIno
Star Wars in 3D...


...kommt im Februar ins Kino. Wenn ich aber die Plakatentwürfe von "The Bear Jedi" in seinem Blog http://akastarwarskid.tumblr.com/ sehe, dann finde ich eine Wiederveröffentlichung in radikalstem 2D reizvoller. Wäre doch eigentlich auch in Lucas' Sinne. Immerhin hat er 1999 statt Sequels Prequels zu seinen Filmen gedreht. Ist also in die Gegenrichtung zum sonst üblichen Hollywood-Trend gegangen. Könnte er doch heute genauso machen.



Dieser Plakatentwurf vom Bärenjedi hat zwar keinen aktuellen Bezug (außer, dass Spielberg gesagt hat, er würde - Überraschung! - beim 4. Teil von Jurassic Park nicht Regie führen), aber das Poster ist zu schön, um nicht gepostet zu werden:





KAlk
Das berühmte Kalk Fenster...


...das von meinen Vermieterinnen liebevoll in der obersten Etage unseres Hauses Worte auf die Scheibe gelegt bekommt, war gar nicht erfreut, als neulich Nazis von Pro Köln in unserem Viertel demonstrierten:



Und weil die Arschlöcher glücklicherweise tatsächlich nicht passieren konnten, kommen sie am 28. Januar wieder und marschieren erneut durch das liebreizendste Veedel Kölns.

Aber ehe sie uns nächstes Wochenende triezen, können wir sie an diesem Wochenende triezen. Nämlich so. Also: Alle am Sonntag um 10.30 Uhr vors Kölner Rathaus und den Neujahrsempfang von Pro Köln stören!

Nähere Infos gibt es hier.



KÖln

Jeder Besucher der Kölner Oper...


...wird laut Express mit 165 Euro bezuschusst. Das inspiriert das Blatt, das "man bei uns liest", zu folgenden Sätzen:
Und so subventionieren alle Kölner den Kulturgenuss einiger weniger Opernfans, von denen viele nicht mal aus Köln kommen.
Übersetzt heißt das wohl: "Wat bitte? WIR zahlen den feinen Pinkeln ihnen ihr Hobby? Die zahlen mir doch auch nicht die Fußball-Dauerkarte! Wenn die Oper wollen, dann schicke ich denen mal meine Schwiegermutter vorbei!"

In der Oper hatte "Norma" übrigens vorgestern eine gefeierte Premiere. Aber das spielt für "man" ja keine Rolle.

KiKaKörper
Jetzt jeden Freitag mit freundlicher Unterstützung der Fotoagentur F.A. Cesar...

Das künsterlisch wertvolle Äquivalent zum Seite-1-Mädchen der Bildzeitung.

Donnerstag, 19. Januar 2012

KiKaKö #2

Das klitzekleine Mittagspausenmagazin auf 0,2

KIno
Hart und Weich klug dosiert



Ich durfte dank filmstarts.de gestern schon den Film "Drive" sehen, der Newcomer Ryan Gosling (das ist der mit George Clooneys Gesichtshälfte) endgültig zum A-Star in Hollywood machen soll. "Drive" ist ein Gangsterfilm. Gosling spielt den "Driver", der bei Raubüberfällen den Fluchtwagen fährt. Er verliebt sich, fährt ab dann nur noch Missionen, um seiner Liebste und ihrem Sohn aus der Patsche zu helfen und bringt sich dadurch natürlich selbst in die Patsche.

"Drive" ist ein großartiger Film. Sicher einer, an den man sich auch noch am Ende des Filmjahres erinnern wird. Er hat eine ähnliche Atmosphäre wie "Leon - Der Profi" und auch eine ähnliche Story: Schweigsamer Gangster-Profi zeigt seine weiche Seite, ist aber dazu verdammt, niemals von seinen Sünden der Vergangenheit erlöst zu werden.
Die Montage des Films ist fantastisch. Postmodern werden Szenen ineinander verschachtelt, raffinierte Überblendungen verknüpfen Szenen miteinander (etwa, wenn Gosling nachdenklich im Auto fährt und dann sein Gesprächspartner aus einer anderen Szene eingeblendet wird). Regisseur Nicolas Winding Refn nutzt Schnitte und Überblendungen nicht nur, um dem Film einen modernen Look zu geben. Immer löst er über die Montage auch Emotionen aus.

Für Ryan Gosling wird "Drive" wohl tatsächlich den endgültigen Durchbruch bedeuten. Vom Drehbuch her gibt der "Driver" nicht viel her. Die Figur hat kaum einen Dialog, sie hat keine Vergangenheit und handelt oft unberechenbar. Allein Gosling füllt sie mit Leben und macht sie glaubhaft. Er kann sowohl hart als auch weich sein. Und er weiß in jeder Szene genau, welche Hart-Weich-Dosierung gerade nötig ist.
Angucken und anschließend den Soundtrack kaufen! Der ist nämlich auch fantastisch!

KAlk
Eko Fresh schüttelt Hände...




...und verkauft Kalk als rein kriminelles Pflaster, wo es an jeder Ecke ungemütlich ist und jeder, der nicht aufpasst, einen Kopfschuss abkriegt. Das ZDF glaubt ihm.
Und einmal ist kurz meine Wohnung zu sehen!


KÖln
Die Kölner Möbelmesse imm...


...darf nicht in diesem Blog fehlen, das sich seit der Erfindung des KiKaKö-Mittagspausen-Magazins ein (ganz klein wenig) Themen öffnen soll, die ich normalerweise gar nicht aufgreifen würde, weil sie mich zu wenig interessieren, als dass ich längere Texte über sie schreiben könnte.

Ich habe mir zwei Möbelstücke rausgesucht, zu denen ich aber doch etwas schreiben will:

1. Tie Brake von Richard Lampert

Genial! Ein Stück Hohenzollern-Brücken-Zaun zum Mitnachhausenehmen! Und man kann sogar drauf sitzen! Fehlen nur noch die Schlösser. Vielleicht wird das Ding ja Kult in Junggesellenwohnungen. Für jede abgeschleppte Frau hängt sich der moderne kölsche Jung ein Schlösschen an den Sessel. Nur den Sex sollte er besser auf ein anderes Möbel verlagern.

Toll wäre das Ding auch für einen neuen kölschen Heiratsbrauch. Vor dem Standesbeamten sitzt das Paar auf diesen Sesseln und klemmt sich (statt Ringe) jeweils ein Schloss hinten dran. Oder die jubelnde Menge wirft mit Schlössern, wenn das Paar aus der Kirche kommt. Das Paar muss dann (wenn es denn nicht ohnmächtig geworfen wurde) die Schlösser an ihren gemeinsamen Hochzeitsstuhl heften.

Ein richtig bombiges Geschäft ist zu erwarten, wenn die Hohenzollernbrücke mal mit Schlössern voll gehangen ist (was ja spätestens in einem halben Jahr soweit sein muss, wenn ich mir die Lage da ansehe). Dann MUSS jedes verliebte Paar einen solchen Sessel kaufen, um dem Brauch nachkommen zu können.

2. Bordbar

Trolleys werden zu Möbelstücken. Eine unglaublich neue und originelle Idee!
Vor ein paar Jahren musste ich als Volontär der Kölnischen Rundschau oft Texte über die imm schreiben. Und IMMER wurden diese verdammten Trolleys als neu und originell angepriesen. Das SIND sie nicht! Die hat mittlerweile jedes kinderlose Paar, das Hornbrillen auf schmalen Gesichtern trägt und Geld mit Medien verdient!

Aber Damenbeine sind immer schön, deswegen zeige ich das Foto gern. Und hoffe, wo wir gerade bei Hornbrillen sind, dass der Retro-Trend bald auch in Flugzeugen Einzug hält und Stewardessen so schöne 60er-Jahre-Outfits wie das Model bekommen.
(Fotos: koelnmesse)

Weiteres zur imm

Mittwoch, 18. Januar 2012

KiKaKö #1

Das klitzekleine Mittagspausenmagazin auf 0,2

KIno
Kinoposter aus einem Paralleluniversum:




Weitere Meisterwerke dieser Art gibt es auf behance.net.


KAlk
Ein Kaninchenloch...


...unter den KölnArcaden. Das war am Samstag meine Vermutung, als mir beim Einkaufen gefühlt 100 Wesen aus dem Paralleluniversum von "Alice im Wunderland" begegneten. Irgendwo unter der Kommerzburg musste der Kaninchenbau sein, der unsere Welt mit der von Alice verknüpft. Oder warum sonst begegneten mir unter anderem:
1. Ein Mädchen mit einer überdimensional großen Taschenuhr und Hasenohren.
2. Ein Liebespaar, bei dem die Frau einen Bart hatte und der Mann ein Brautkleid trug.
3. Ein Junge, der ein Teeservice mit sich herum balancierte (und noch konsequenter seinem Style dem praktischen Nutzen vorzog als der dauersabbernde Mann mit den 1000 Piercings in der Unterlippe, den ich mal in Münster gesehen habe).
4. Ein Mädchen mit einem Fischschwanz (das aber trotzdem noch zwei Beine hatte).
Die Antwort ist natürlich recht profan und kann hier nachgelesen werden.

Aber ich hab mich wie nie zuvor geärgert, weder Kamera noch Handy dabei gehabt zu haben.


KÖln
In einem Paralleluniversum...




...wäre Köln vielleicht objektiv gesehen schön und würde sich nicht nur schön anfühlen. Ein interessantes Interview zum Thema mit dem Architketen Hadi Teherani, der zu den Kölner Passagen angereist ist, gibt es hier auf rundschau-online.de.

Apropos "Köln muss schöner werden": Meine liebe Bekannte Nina Windisch hatte da eine ganz zauberhafte Idee.


PS. Klar, diese offizielle Erstausgabe des Mittagspausen-Magazins ist nur ohne SOPA und PIPA möglich.

Dienstag, 17. Januar 2012

KiKaKö #0 - Testausgabe

Das klitzekleine Mittagspausenmagazin auf 0,2

KIno


Gestern gesehen und für GUT befunden:

Perfect Sense
Eine Liebesgeschichte in einer apokalyptischen Welt. Die Menschen verlieren nach und nach ihre Sinne. Zuerst den Geruchs-, dann den Geschmackssinn, dann ihr Gehör. Ewan McGregor und Eva Green (die hier fast noch bezaubernder als als Bond-Girl aussieht) verlieben sich trotzdem ineinander.

Der Film basiert auf einer sehr theoretischen "Was wäre wenn"-Fantasie, die man als Zuschauer akzeptieren muss. Das Schwinden der Sinne ist wohl eher metaphorisch zu verstehen. Hat die Liebe weiterhin Bestand, wenn man sie körperlich nicht mehr wahrnimmt?
Auch wenn der Film zwischenzeitlich recht anstrengend ist, lohnt es sich, ihn komplett anzusehen. Selten hat eine schwarz werdende Leinwand, die den Abspann einleitet, für mehr Gänsehaut gesorgt...


KAlk
Hollywood-Glamour in Kalk...

...sieht seit gestern so aus:


Hintergründe gibt es hier auf ksta.de und im Kalkpost-Blog.


KÖln
Das Festkommittee feiert die Stadt...

...und nimmt das zum Anlass, wieder einmal (Schaumgummi-)Pappnasen unters Volk zu bringen:

Freitag, 6. Januar 2012

5xLieblingsfilm + 4xNachreichfilm

Eh es zu spät im Jahr wird, reiche ich ihr noch meine Top-5-Liste der Filme nach, die ich 2011 im Kino gesehen habe – und die dadurch zu verbindlichen DVD-Tipps fürs Jahr 2012 werden. Postet gerne eure Lieblings-Filme 2011 in den Kommentaren!

1. Black Swan


2. Super 8


3. Pina


4. Crazy Stupid Love


5. The Fighter



Und damit ich ohne alten Ballast bald weiter bloggen kann, hier noch Kurzkritiken in 140 Zeichen zu den Filmen, die ich in letzter Zeit gesehen hier im Blog aber noch nicht besprochen habe.

1. Freunde mit gewissen Vorzügen
Lovestory ohne Liebe – tolle Grundidee, die aber leider doch nicht ohne Liebe auskommt.

2. Der Gott des Gemetzels
Gemetzel ohne wirkliches Gemetzel, aber mit Streitgesprächen, die an die Nieren gehen und Kate Winslets Kotze.

3. The Ides of March
Polit-Thriller, der den Finger in die Wunden des politischen Systems legen will, aber dazu eigentlich viel zu naiv ist.

4. Mission Impossible 4
Das höchste Hochhaus der Welt wird beklettert und der Kreml explodiert. Ich weiß nicht, wie MI:5 da noch einen draufsetzen will.