tag:blogger.com,1999:blog-6020703279164622982024-03-13T06:35:20.375+01:00NullkommazweiGemischtwarenblog aus KölnAnonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.comBlogger274125tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-2100819250901353272014-09-30T01:19:00.002+02:002014-09-30T01:19:18.617+02:00Dieses Blog wurde geschlossen...<a href="http://christophmathieu.wordpress.com/category/aktuelles/">...hier geht es in Zukunft weiter: www.christoph-mathieu.de</a>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-32640780780876338542014-09-25T16:23:00.001+02:002014-09-26T11:15:13.679+02:00oh entspricht dem Zettgeist<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiV7u94Bopg3lDG4M70OWcubNwfm5VqoODFONJBVR0k8hy4N5tO1o9EWKUPLxerBZ9K26S6YPKXqwTmjBBtSBL7sixUXz27eoef37TKOM7QNUGntjrdvLjLcjIHlqcLoNfR1bHLodZE8hVG/s1600/podcast196-illu-200x200.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiV7u94Bopg3lDG4M70OWcubNwfm5VqoODFONJBVR0k8hy4N5tO1o9EWKUPLxerBZ9K26S6YPKXqwTmjBBtSBL7sixUXz27eoef37TKOM7QNUGntjrdvLjLcjIHlqcLoNfR1bHLodZE8hVG/s1600/podcast196-illu-200x200.jpg" /></a></div>
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Asja, Caro und ich – also dreiviertel Mitglieder der <a href="http://ohmagazin.de/">oh-Magazin-Crew</a> – durften heute morgen im epischen (Folge #196 !!!) Zettgeist-Podcast unseres <a href="http://zwerchfellverlag.de/">Verlags Zwerchfell</a> erzählen, was wir so tun. Wir haben das so charmant wie möglich gelöst:<br />
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/NF9IATXBLWM" width="560"></iframe>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-76181285071602737322014-05-04T13:03:00.003+02:002014-05-05T09:39:15.484+02:00Ein Plädoyer für Jar Jar Binks<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi81OLRXrpq1FcKZyGe-1JkKw5U-ImjTsdqqNL8LJnxIkQfarzD8WrfkUQfVr2nkIWbEK10a48Abve6wyBZdm-MpXYoxjhTwZMk0uaW3xDG_I4I43uoBuezfGNz6HwNxroYeCrd8mxCRuzo/s1600/Jarjar.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi81OLRXrpq1FcKZyGe-1JkKw5U-ImjTsdqqNL8LJnxIkQfarzD8WrfkUQfVr2nkIWbEK10a48Abve6wyBZdm-MpXYoxjhTwZMk0uaW3xDG_I4I43uoBuezfGNz6HwNxroYeCrd8mxCRuzo/s1600/Jarjar.jpg" height="243" width="320" /></a></div>
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Heute ist der 4. Mai. Und weil die englische Übersetzung May the 4th an „May the Force be with you", also die Star Wars-Floskel „Möge die Macht mit dir sein", erinnnert, wurde der 4. Mai zum Star Wars-Tag erklärt. Es ist der perfekte Tag, um einen Text zu schreiben, der für Star Wars-Fans eigentlich nicht denkbar ist: Ich will erklären, warum Jar Jar Binks im Kern eine gute Filmfigur ist, die perfekt ins Star Wars-Universum passt. Ich will niemanden erschrecken, schon gar keine Star Wars-Fans am 4. Mai, doch es geht tatsächlich um das tollpatschige und unerträglich alberne Amphibienwesen, dem gerne die Hauptschuld an der schlechten Qualität von „Episode 1 - Die dunkle Bedrohung" gegeben wird.<br />
<br />
Jar Jar Binks hat keine Schuld. Die Figur hat nur die selben Schwächen wie der gesamte Film: Im Kern gut konzipiert und richtig ausgedacht, in der Umsetzung wurde beinahe alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden kann. Um die grundsätzliche Qualität von Jar Jar Binks zu verstehen, muss klar gemacht werden, was Star Wars eigentlich ausmacht. Die weit weit entfernte Galaxis wird bevölkert von Wesen und Menschen, die fast ausschließlich aus der Popkultur stammen. Han Solo ist der Western-Held, Chewbacca ein Wesen aus dem „Zauberer von Oz", Obi Wan-Kenobi eine Mischung aus Samuari und Kreuzritter, Lando Calrissian ein Gauner aus einem Blacksploitation-Film, R2-D2 scheint direkt aus einer Flash Gordon-Folge zu stammen, C3PO ist die homosexuelle Variante des Roboters aus Fritz Langs „Metropolis". In diese Reihe fügt sich Jar Jar Binks nahtlos ein: Die tollpatischige Amphibie ist ein Slapstick-Charakter, der ganz im Sinne von Stummfilm-Helden wie Buster Keaton funktioniert. Bei Jar Jar handelt es sich um den ersten vollanimierten Charakter in einem Spielfilm. Ihn daher als Figur anzulegen, die sich auf die Anfangszeit des Kinos besinnt, ist sehr clever und könnte gut funktionieren.<br />
<br />
Auch die Background-Geschichte stimmt: Jar Jar ist sehr unreif, wird verstoßen und darf erst wieder zurückkommen und in der Gesellschaft aufgenommen werden, wenn er erwachsen geworden ist. Das erinnert sehr an die Stummfilm-Geschichten von Harold Lloyd. Im Klassiker „Safe Last!" (der Film mit der berühmten Szene, in der Lloyd am Zeiger einer Uhr hängt), wird die Hauptfigur in die große Stadt geschickt und darf erst zurückkommen, wenn sie „ein gemachter Mann" geworden ist. Als typische Slapstick-Figur kämpft Lloyd im Folgenden gegen die Widrigkeiten der großen weiten Welt. Ein Kampf von David gegen Goliath, in dem David der Tollpatsch ist und Goliath die Gesellschaft. Wäre dieses Motiv bei „Episode I" ernst genommen und gut ausgearbeitet worden, hätte der Tollpatsch Jar Jar in der riesigen Galaxis eine durchaus mitreißende funktionierende (Stummfilm-)Geschichte erleben können.<br />
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Im ersten Star Wars-Film (wer bis hierhin gelesen hat, der weiß, dass es sich um „Episode IV" handelt), wurden diese Elemente noch ernst genommen. R2-D2 und C3PO sind Clowns-Figuren und die ersten 15 Minuten lang auch die Protagonisten des Films. George Lucas ist 1977 ein großes Risiko eingegangen: Er hat seine Weltraum-Saga mit zwei albernen streitenden Robotern begonnen und nicht mit strahlenden Helden, die zur einfachen Identifikation einladen. Da die Figuren aber perfekt ausgearbeitet sind und ihre tragische Geschichte (sie stranden auf einem Planeten und wissen nicht, was sie tun sollen) ernst genommen wird, folgt der Zuschauer ihnen gerne. Durch diesen ungewohnten Einstieg sorgt Lucas dafür, dass wir in den ersten Filmminuten die Galaxis als sehr fremden und ungewöhnlichen Ort wahrnehmen, in dem wir uns erst orientieren müssen.<br />
<br />
Wäre Jar Jar ein tollaptschiger tragischer Held, mit dem wir so mitleiden wie mit Buster Keaton oder Harold Lloyd in ihren Filmen, dann hätte „Episode I" sogar mit ihm als Figur beginnen können. Wir hätten Jar Jars Verbannung und seinen Aufbruch ins Abenteuer miterlebt. Zusammen mit ihm hätten wir, ähnlich wie mit den Robotern in "Episode IV", die Jedi-Ritter und die Star Wars-Galaxis kennengelernt. Dieses Potenzial steckt in der Figur, doch es wurde leider nicht ausgeschöpft - so wie fast alles Potenzial in Episode I-III ungenutzt blieb. Aber das ändert nichts daran, dass Jar Jar im Kern eigentlich ein ziemlich guter Typ ist, der es nicht verdient hat, gehasst zu werden. Schon gar nicht am 4. Mai.<br />
<br />Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-73436919683428954102014-03-02T17:47:00.002+01:002014-03-02T17:47:33.771+01:00Oscar-Tipps 2014<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoW4M26Y7GWNfeoJyUOiZ_P1XWKCFnRuhpb2bkGaJtFMVLO_ovhrTfsPuARXcUBh7o7hEMBk0FQXddKBO1rDZ7l4yhCj3-iHs4DQLAX94Z0XY7KT7TbuqYowRHkIUVqqX_CkEhxAme33PQ/s1600/Oscars-2014-010.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoW4M26Y7GWNfeoJyUOiZ_P1XWKCFnRuhpb2bkGaJtFMVLO_ovhrTfsPuARXcUBh7o7hEMBk0FQXddKBO1rDZ7l4yhCj3-iHs4DQLAX94Z0XY7KT7TbuqYowRHkIUVqqX_CkEhxAme33PQ/s1600/Oscars-2014-010.jpg" height="180" width="320" /></a></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">BESTER FILM</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">12 Years a Slave</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">HAUPTDARSTELLER</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
Matthew McConaughey</div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">HAUPTDARSTELLERIN</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Judi Dench</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">NEBENDARSTELLER</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Michael Fassbender</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">NEBENDARSTELLERIN</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Julia Roberts</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">ANIMATIONSFILM</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Frozen</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">KAMERA</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Gravity</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">KOSTÜM</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">The Great Gatsby</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">REGIE</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
12 Years a Slave</div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">DOKU</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">The Act of Killing</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">DOKU KURZ</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Karama has no Walls</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">SCHNITT</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">12 Years a Slave</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">FREMDSPRACHIGER FILM</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">The Broken Circle Breakdown</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">MAKEUP</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Dallas Buyers Club</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">FILMMUSIK</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
Philomena</div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">SONG</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">The Moon Song</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">SZENENBILD</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">The Great Gatsby</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">ANIMIERTER KURZFILM</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Mr. Hublot</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">KURZFILM</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Helium</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">TONSCHNITT</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Gravity</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">TON</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Gravity</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">EFFEKTE</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Gravity</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">ADAPTIERTES DREHBUCH</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Philomena</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px; min-height: 14px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"></span><br /></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">DREHBUCH</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;">Her</span></div>
<div style="background-color: white; color: #222222; font-family: Helvetica; font-size: 12px; margin: 0px;">
<span style="letter-spacing: 0px;"><br /></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-35410487364230169132014-01-27T13:03:00.005+01:002014-01-27T14:43:00.243+01:00Spontane Kritik zu "Blau ist eine warme Farbe"<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEibjkuYZf2YQfGF56ydJ8y8m6mLMMEPVX4uMWXWhE7CiYh7_JQGKRTerJtxnloGhOIC1jrEgnBvWABGqpeIEpNRUM3wrDJ2mHG0d6BKZMwQX6Vnd_hQsHHURR0I-voRXjeDV4J5yQ2akRDq/s1600/blau-ist-eine-warme-farbe-poster-fr.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEibjkuYZf2YQfGF56ydJ8y8m6mLMMEPVX4uMWXWhE7CiYh7_JQGKRTerJtxnloGhOIC1jrEgnBvWABGqpeIEpNRUM3wrDJ2mHG0d6BKZMwQX6Vnd_hQsHHURR0I-voRXjeDV4J5yQ2akRDq/s1600/blau-ist-eine-warme-farbe-poster-fr.jpg" height="400" width="276" /></a></div>
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<i>Ich hab gestern endlich den umstrittenen Cannes-Gewinner <a href="http://www.imdb.com/title/tt2278871/?ref_=fn_al_tt_1">"Blau ist eine warme Farbe"</a> nachgeholt und wurde um eine spontane Kritik im Facebook-Chat gebeten, die dann so lang wurde, dass ich sie einfach (in redigierter Form) hier veröffentliche:</i><br />
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"Blau ist eine warme Farbe" erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen den jungen Frauen Adèle (Adèle Exarchopoulos) und Emma (Léa Seydoux). Dabei handelt es sich nicht um eine Geschichte über das Lesbisch-Sein sondern um eine sehr universelle Auseinandersetzung mit der Liebe an sich: Mit ihren Mysterien, ihren Abgründen und ihrer Sinnlichkeit. Beide Hauptfiguren sind fantastisch ausgearbeitet, die Dialoge sind toll geschrieben und Regisseur Abdellatif Kechiche gibt den Emotionen so viel Raum, dass sie sich aus der Leinwand heraus entfalten und die Zuschauer verzücken oder ihnen ernsthaft wehtun. In seinen besten Momenten schafft "Blau ist eine warme Farbe" wahre Kinomagie und ist zurecht mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden.<br />
<br />
Auch die Kamera war toll. Der Film ist recht konsequent ins Close-Ups erzählt. Das ist zwar eklig, wenn man Leuten beim Spaghetti-Zerkauen in Hochauflösung zusehen muss, sorgt aber dafür, dass man sehr intensiv in den Film und die Gefühlswelt von Adèle gesaugt wird, die man ihr aus dem Gesicht ablesen kann. Wenn ab und an in eine Halbtotale gesprungen wird (Totalen gibt es eigentlich nie), hat der Zuschauer das Gefühl, mit Adèle eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben. So ist der Film naturalistisch und magisch zugleich. Eine großartige Leistung<br />
<br />
Aber muss der Film wirklich 180 Minuten lang sein? Offensichtlich braucht er viel Erzählzeit, damit sich die Emotionen entfalten können. Gleichzeitig werden aber sämtliche Plot-Twists, die für große Konflikte sorgen könnten, tapfer von der Story ignoriert. Kechiche wollte offensichtlich, dass der Zuschauer so etwas wie "eine Story" vergisst und sich ganz der Emotion und dem gefühlten Moment hingibt. Sind 180 Minuten dafür nötig? Ìch weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob die sehr expliziten und ausschweifenden Sexszenen, die wohl (Lars von Trier hat es ja oft genug mit seinen Filmen vorgemacht) für Aufmerksamkeit auf den Festivals sorgen sollten, nötig gewesen wären. Andererseits ist es konsequent, den Explosionen der Lust ähnlich viel Raum zu geben wie den Szenen voller Liebe - beides gehört schließlich zusammen, zumindest in diesem Film.<br />
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Ich weiß nicht, ob ich den Film nicht doch besser gefunden hätte, wenn manche Konflikte weiter erzählt worden wären. Ich hätte zum Beispiel gerne erfahren, wie Adèle mit ihren Eltern umgeht, die nichts von ihrer Homosexualität wissen. Bricht sie mit ihnen? Versöhnt sie sich? Der Film erzählt weder das eine noch das andere. Und - wie gesagt - der Konflikt wurde offensichtlich absichtlich weg gelassen. Doch nützt die Auslassung der Story oder schadet sie ihr eher?<br />
<br />
Ich bin sehr unentschlossen. Ich hätte mit aber gewünscht, manche Motivation von Adèle klarer zu verstehen. Was macht sie zu einer Frau, die nicht loslassen kann? Wieso kann sie nie über ihren eigenen Schatten springen und sich weiter entwickeln? Und warum ist Emma umgekehrt plötzlich so gnadenlos und brutal, dass sie Adèle von einem Moment auf den anderen aus ihrem Leben wirft? Der Regisseur und die Hauptdarstellerinnen kennen die Figuren gut genug, so dass alle Handlungen glaubhaft sind. Aber nachvollziehbar sind sie nicht unbedingt immer - und so glaube ich, der Film hätte eher gewonnen als verloren, wäre manches nicht offen gelassen worden.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgN6-tlMmDdvYdFN6sktomVCZvO8xzk6R2dfj6ede6BCx7l9xKDORBTYPsIhLVhdYbHvQnyw8fDea1N8SA62sdv4jSzqahw-fiMcJBq-vRTz4S5JbcXBd-Jptq852T6vfX92-4OoCGQdwkB/s1600/image-581569-galleryV9-nhkp.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgN6-tlMmDdvYdFN6sktomVCZvO8xzk6R2dfj6ede6BCx7l9xKDORBTYPsIhLVhdYbHvQnyw8fDea1N8SA62sdv4jSzqahw-fiMcJBq-vRTz4S5JbcXBd-Jptq852T6vfX92-4OoCGQdwkB/s1600/image-581569-galleryV9-nhkp.jpg" height="180" width="400" /></a></div>
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Erst nach dem Kinobesuch habe ich gelesen, dass der Film auf einer <a href="http://www.amazon.de/Blue-Warmest-Color-Julie-Maroh-ebook/dp/B00EV6T6DQ/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1390824097&sr=8-1&keywords=blue+is+a+warm+color">Comic-Vorlage</a> basiert. Das ist sehr interessant, denn die Comic-Dramaturgie lebt viel stärker von großen Auslassungen als die des Films. Im Comic muss der Leser wenige Bilder im Kopf selbstständig zu kompletten Szenen oder Szenarien zusammensetzen. Was zwischen den Panels fehlt, wird durch die Fantasie ergänzt. Im Film gibt es diese Auslassungen normalerweise nicht. In Comic-Verfilmungen werden daher oft Lücken geschlossen und Erklärungen geliefert, die in den Vorlagen fehlen. Figuren sind in Filmen stärker motiviert als in Comics. Ich habe die Vorlage nicht gelesen, habe aber den Eindruck, dass sich Kechiche vorgenommen hatte, den Erzähl-Stil des Comics beizubehalten. So ist zumindest ein spannendes Film-Kunstwerk entstanden, das mich berührt hat, das ich aber wohl erst dann besser verstehe, wenn ich es mit der Vorlage verglichen habe.<br />
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Aber vielleicht sollten manche Geschichten einfach nicht analysiert und verstanden werden, um sie nicht zu zerstören. Das ist zumindest die Meinung von Adèle, mit der sie sich in den ersten Filmminuten dem Zuschauer vorstellt.<br />
<br />Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-89425976218470019402014-01-25T13:07:00.002+01:002014-01-25T13:07:54.702+01:00#tweetupKODas <a href="http://www.theater-koblenz.de/">Theater Koblenz </a>veranstaltet heute ein TweetUP, das meine Kollegin <a href="https://twitter.com/kathriinah">Katharina Dielenhein</a> organisiert hat. Ich fahre gleich hin und bin sehr gespannt, was passieren wird. Was immer es sein wird – ihr könnt es ab 18 Uhr hier nachlesen:<br />
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<a class="twitter-timeline" data-widget-id="427049933175156736" href="https://twitter.com/search?q=%23TweetupKO">Tweets über "#TweetupKO"</a>
<script>!function(d,s,id){var js,fjs=d.getElementsByTagName(s)[0],p=/^http:/.test(d.location)?'http':'https';if(!d.getElementById(id)){js=d.createElement(s);js.id=id;js.src=p+"://platform.twitter.com/widgets.js";fjs.parentNode.insertBefore(js,fjs);}}(document,"script","twitter-wjs");</script>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-34060943824958856542014-01-23T23:12:00.002+01:002014-01-24T09:52:39.800+01:00Die Film-Inventur 2013Die Golden Globes sind verliehen, die Oscar-Nominierungen verkündet und der erste Monat des Jahres ist fast vorbei. Es wird also dringend Zeit für die <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2012/12/die-film-inventur-2012.html">Film-Inventur</a>, in der ich alle 2013-Kino-Neustarts, die ich gesehen habe, in einer unfairen Liste aufführe. Ich hoffe auf Zustimmung und Widerspruch! Und freue mich auf das Kinojahr 2014, das mit <a href="http://www.imdb.com/title/tt2024544/?ref_=nv_sr_1">12 Years a Slave</a> und <a href="http://www.imdb.com/title/tt0993846/?ref_=nv_sr_1">Wolf of Wall Street</a> schon hervorragend begonnen hat.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhEnep6CJGzeuXwEF8boDSgCyla6X24_B0O8p-acRd1NkWBaWgcESYZu-cqtxPozovEQRooGp3_4PQ4aTABmtbwbfeVTqDAPOi57HuPyEkFudqOyEGbyJdnlchfYbLZAnaIgrBvP40hJoY/s1600/MV5BMTQzMzg2Nzg2MF5BMl5BanBnXkFtZTgwNjUzNzIzMDE@._V1_SX214_.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhEnep6CJGzeuXwEF8boDSgCyla6X24_B0O8p-acRd1NkWBaWgcESYZu-cqtxPozovEQRooGp3_4PQ4aTABmtbwbfeVTqDAPOi57HuPyEkFudqOyEGbyJdnlchfYbLZAnaIgrBvP40hJoY/s1600/MV5BMTQzMzg2Nzg2MF5BMl5BanBnXkFtZTgwNjUzNzIzMDE@._V1_SX214_.jpg" /></a></div>
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2024519/?ref_=fn_al_tt_3">1. Broken Circle Breakdown</a><br />
Brillant komponierte Story, die glücklicherweise keine Angst vor Emotionen hat und voll mit brillant komponierter Musik ist. MUSS den Oscar gewinnen! Mehr dazu habe ich <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/05/mehr-emotion-wagen.html">hier</a> geschrieben.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1853728/?ref_=fn_al_tt_1">2. Django Unchained</a><br />
Brillanter Tarantino-Film, der wie kein Tarantino-Film zuvor eine geradlinige Heldenreise erzählt, in der die Hauptfigur über die Grenzen der Popkultur hinaus in die eigenen Abgründe der Seele blickt.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1454468/?ref_=fn_al_tt_1">3. Gravity</a><br />
Der 3D-Film wird in die Filmgeschichte eingehen, da noch kein Film zuvor so gekonnt die Raumtiefe als erzählerisches Mittel eingesetzt hat. Gleichzeitig lernt der Zuschauer mit diesem Film, einer frei beweglichen Kamera zu folgen. Bald wird es weniger Schnitte und mehr Überschläge und Schrauben im Blockbuster-Kino geben – wetten?<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1300854/?ref_=fn_al_tt_1">4. Iron Man 3</a><br />
Bester aller Marvel-Filme! Und das in einem filmischen Universum, indem nahezu jeder Film ein perfekter Blockbuster auf der Höhe der Zeit ist. Mehr von mir zum Eisenmann gibt es <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/10/der-held-im-superheld.html">hier</a>.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1291580/?ref_=fn_al_tt_4">5. Liberace</a><br />
"Ich liebe dich, weil ich mich nur in deiner Nähe lieben kann." Allein für diesen Satz hat der Film tiefste Bewunderung verdient. Und klar: Michael Douglas und Matt Damon waren auch ganz gut.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2375605/?ref_=nv_sr_1">6. The Act of Killing</a><br />
Ein Filmemacher lässt politische Massenmörder, die sich für ihre Taten feiern lassen, eben jene Taten nachstellen. Brillanter Doku-Ansatz, der zu einem kontroversen Film geführt hat. Hat den Berlinale-Bären gewonnen und wird jetzt den Oscar holen.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2406252/?ref_=fn_al_tt_1">7. Venus im Pelz</a><br />
Ein Film mit zwei Schauspielern, der in einer Kulisse auf drei Ebenen spielt. Muss man erstmal hinkriegen. Polanski schafft es ganz locker und legt nebenbei noch einen Seelenstrip hin.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2125608/?ref_=fn_al_tt_1">8. Searching for Sugar Man</a><br />
Doku-Oscar-Gewinner des letzten Jahres. Zurecht: Eleganter als hier kann man eine Hauptfigur nicht im Film verschwinden und wieder auftauchen lassen. Gute Filme sind eben Zauberei.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1170358/?ref_=fn_al_tt_1">9. Der Hobbit - Smaugs Einöde</a><br />
Ein ebenso großer Fantasy-Spaß wie der erste Hobbit-Film. Ich verstehe nicht, warum gegen diese Filme so oft geschimpft wird: Immer wenn eine neue Kulisse auftaucht, gibt es etwas zu staunen und dazwischen aufregende Action-Sequenzen. Abenteuer-Kino auf höchstem Niveau.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2334873/?ref_=nv_sr_1">10. Blue Jasmine</a><br />
Kaum jemand schafft komplexere Film-Figuren als Woody Allen. Und die von Cate Blanchett gespielte Jasmine ist eine der tragischsten und komischsten Figuren, die Allen je auf die Leinwand gebracht hat.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1663662/?ref_=nv_sr_1">11. Pacific Rim</a><br />
Der superlativste Film des Jahres! Deswegen ist dieser Platz 11 auch eher als superlativierter Platz 10 zu verstehen.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1343092/?ref_=nv_sr_1">12. The Great Gatsby</a><br />
Gatsby ist beinahe so superlativ wie Pacific Rim.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1924429/?ref_=nv_sr_1">13. Trance</a><br />
Endlich wieder ein toll komponierter Film Noir nach allen Regeln der Kunst!<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiqts4P4uL4p0euljFBr8c03ArsIlmVY-SGho6T8I8wNERzFoVIfzKvWia4q-XDoz0lpgwz1DB2GSVbQoBcqfHlk1UbausESspsld-z7nsi5CRMCP-4n2YVE2jZTBu-FmVCFezHW-UFGwSE/s1600/14001.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiqts4P4uL4p0euljFBr8c03ArsIlmVY-SGho6T8I8wNERzFoVIfzKvWia4q-XDoz0lpgwz1DB2GSVbQoBcqfHlk1UbausESspsld-z7nsi5CRMCP-4n2YVE2jZTBu-FmVCFezHW-UFGwSE/s1600/14001.jpg" height="320" width="212" /></a></div>
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2132285/?ref_=nv_sr_1">14. The Bling Ring</a><br />
Auseinandersetzung mit einer gelangweilten Party-Jugend #1. Wieder einmal schafft es Sofia Coppola eine tolle Atmosphäre zu erschaffen, in der sich die Geschichte zwar kaum weiterentwickelt, sich aber trotzdem in viele Richtungen entfaltet.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1817273/?ref_=nv_sr_1">15. The Place beyond the Pines</a><br />
Wunderschönes Drama, das ab und an das Kunststück vollbringt, die Hauptfigur zu wechseln.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt0975645/?ref_=nv_sr_2">16. Hitchcock</a><br />
Wunderschönes Dramas, das niemals die Hauptfigur wechselt. Wäre auch schade, wenn es das tun würde.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1245492/?ref_=nv_sr_1">17. This is the End</a><br />
Auseinandersetzung mit einer gelangweilten Party-Jugend #2. Es kann kein besserer Film als dieser entstehen, wenn ein Haufen sich selbst reflektierender Schauspieler einen Film über die eigene Selbstverliebtheit dreht.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1979320/?ref_=fn_al_tt_1">18. Rush</a><br />
Toll geschrieben, inszeniert und gespielt. Wenn Ron Howard nicht gerade Dan Brown verfilmt, liefert er großartige Filme ab. (Dass das Ende von Rush nicht optimal ist, kann gerne übersehen werden.)<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt0443272/?ref_=nv_sr_2">19. Lincoln</a><br />
Was wäre, wenn Abraham Lincoln die Hauptfigur in "House of Cards" wäre?<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2390361/?ref_=fn_al_tt_1">20. Genug gesagt</a><br />
Süßer kleiner Liebesfilm. Süße kleine Liebesfilme kann es nie genug geben.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1954701/?ref_=fn_al_tt_1">21. Oh Boy</a><br />
Hat die Lola verdient, weil der Film wirklich gut ist. Hätte die Lola nicht verdient, da es eigentlich bessere deutsche Filme geben sollte.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1981115/?ref_=nv_sr_1">22. Thor 2</a><br />
Gelungener Marvel-Film, der wieder einen Culture-Clash bietet (diesmal kommt die Wissenschaftlerin in die Götterwelt und nicht der Gott in die der Menschen), aber leider nicht so viel Kapital daraus schlägt, wie der erste Thor-Film.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1408101/?ref_=nv_sr_1">23. Star Trek</a><br />
Die Enterprise muss unter Wasser parken? Spock rennt? Leonard Nimoy darf nur inhaltsleere Sätze von sich geben? Wäre ich ein Trekkie, dann hätte ich mich aufgeregt. So habe ich mich gut unterhalten gefühlt.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt2042568/?ref_=nv_sr_1">24. Inside Llewyn Davis</a><br />
Hat mich ein wenig enttäuscht, vielleicht weil die Erwartungen so hoch waren. Eine Figur auf einer Anti-Heldenreise, die mich nicht packen konnte. Aber natürlich gibt es in dem Film trotzdem zahlreiche tolle Szenen und großartige Dialoge – ist ja auch von den Coens.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1731141/?ref_=fn_al_tt_1">25. Ender's Game</a><br />
Schön erzählte Buch-Verfilmung, die auf der Panem-Wellte mitreitet und nichts falsch macht.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1623205/?ref_=nv_sr_1">26. Oz</a><br />
Inszeniert von Sam Raimi, der mit den Augen zu zwinkern beginnt, wenn er merkt, dass das Drehbuch nicht ganz stimmig ist. Zum Glück lässt er den Zuschauer dann an seinem Augenzwinkern teilhaben.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2101441/?ref_=fn_al_tt_1">27. Spring Breakers</a><br />
Auseinandersetzung mit einer gelangweilten Party-Jugend #3. Einige wunderschöne Szenen sind dabei – etwa wenn James Franco Britney Spears auf dem Klavier spielt und dazu eine Art Pussy Riot-Tanz am Wasser aufgeführt wird. Die Handlung stagniert ähnlich wie in einem Sofia Coppola-Film, allerdings wird nicht so gekonnt Atmosphäre geschaffen.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt2852376/?ref_=nv_sr_3">28. Heli</a><br />
Sehr ambitionierter Film mit vielen Stärken und toll inszenierten Szenen, die aufrütteln. Trotzdem ist der Funke nicht ganz übergesprungen. Müsste eigentlich weiter oben in der Liste stehen, aber da war kein Platz.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1690953/?ref_=fn_al_tt_2">29. Ich - Einfach unverbesserlich 2</a><br />
Fantastische Gags. Sonst aber nichts. Reicht ja auch.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjra-1jl60KhaJXZuC2AZdsPxhQI_muCn0ZvDhW_4_tgQ_-Q9HJAeOsfvESYQ-X8G9KWiZx7BBYOAO6x42xEdFDui6yo8SFL0rdVkRqucTZTgdn81rctaay8yTrxOY13FFKoQc70k-LyAfU/s1600/carrie+(2013).jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjra-1jl60KhaJXZuC2AZdsPxhQI_muCn0ZvDhW_4_tgQ_-Q9HJAeOsfvESYQ-X8G9KWiZx7BBYOAO6x42xEdFDui6yo8SFL0rdVkRqucTZTgdn81rctaay8yTrxOY13FFKoQc70k-LyAfU/s1600/carrie+(2013).jpg" height="320" width="219" /></a></div>
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt1939659/?ref_=nv_sr_1">30. Carrie</a><br />
Auseinandersetzung mit einer gelangweilten Party-Jugend #4. Zumindest hätte es eben so eine Auseinandersetzung werden können – warum sonst sollte man Carrie heute noch einmal verfilmen? Das richtige Personal und das Setting hat der Film. Aber die Regisseurin weiß nicht, welche zeitgemäße Geschichte sie damit erzählen will. So erzählt sie einfach die Geschichte aus den 70er Jahre noch einmal – und das wirkt dann befremdlich.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt2338864/?ref_=nv_sr_1">31. Finsterworld</a><br />
Ich hatte gehofft, es wird ein skurriler deutscher Wes Anderson-Film. Jedenfalls sieht er so aus. Es ist dann aber doch nur ein vermurkster Film.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt0770828/?ref_=nv_sr_1">32. Man of Steel</a><br />
Der denkbar schlechteste Auftakt für das neue DC-Film-Universum. Aber ich will nicht wieder meckern. Das habe ich bereits <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/07/sag-superman-und-nicht-lachen.html">hier</a> getan.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt2023587/?ref_=nv_sr_1">33. Mama</a><br />
Schlecht geschriebener Horror-Film, den ich weitgehend verdrängt habe. Es gab eine großartige Szene, in der zwei Kinder heimlich mit einem Geist spielten.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1836202/?ref_=fn_al_tt_1">34. Das Wochenende</a><br />
Pseudo-intellektuell und blöd.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1450321/?ref_=fn_al_tt_1">35. Drecksau</a><br />
Lieber nochmal Trainspotting gucken.<br />
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<a href="http://www.imdb.com/title/tt1682180/?ref_=nv_sr_1">36. Stoker</a><br />
Ich habe in diesem Film wirklich nichts kapiert. Ich muss zu doof sein, denn Leute um mich herum lieben diesen Film.<br />
<br />
<a href="http://www.imdb.com/title/tt2017452/?ref_=nv_sr_1">37. 205</a><br />
Deutscher Horrorfilm, der einfach viel zu viele dramaturgische Kapitalfehler macht.<br />
<br />Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-34924108014010813552013-12-31T11:44:00.000+01:002013-12-31T11:46:22.851+01:00Aufbruch in die Krise<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbtNHWymzcRY4XgmJKQRKL-T8p3CV1IR2ldv77mROk38bbeNvqdOL-qNuwZ3tKomcOpETUVvfocOpWMfJuoaTr8L9iJ1_m4jyokpbrn4WXwlQRTQFBGC-tuNSmte0zvlElF-WpcRvFLGzn/s1600/Bildschirmfoto+2013-12-31+um+10.53.58.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="252" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbtNHWymzcRY4XgmJKQRKL-T8p3CV1IR2ldv77mROk38bbeNvqdOL-qNuwZ3tKomcOpETUVvfocOpWMfJuoaTr8L9iJ1_m4jyokpbrn4WXwlQRTQFBGC-tuNSmte0zvlElF-WpcRvFLGzn/s640/Bildschirmfoto+2013-12-31+um+10.53.58.png" width="640" /></a></div>
<br />
Zum Jahreswechsel habe ich mit meinen Kollegen von BROADVIEW TV einen Zeitstrudel gebastelt, der 100 Jahre zurück in die Vergangenheit führt.<br />
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1914 war ein spannendes Jahr voller Chancen, in denen sich in Kunst und Kultur neue Wege auftaten und das Alte Europa zu verschwinden begann. Wie konnte es unter diesen positiven Vorzeichen zur ersten großen Krise des letzten Jahrhunderts kommen? Wieso brach 1914 der Erste Weltkrieg aus?<br />
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<a href="http://aufbruchindiekrise.de/">In unerem Multimediaprojekt „1914 – Aufbruch in die Krise“ </a>beschäftigen wir uns genau mit diesen Fragen. Die Geschichte, wie ein Europa mit den besten Zukunftschancen in einen blutigen Krieg mit unvorstellbar schrecklichen Folgen geraten konnte, ist spannend wie ein Thriller. Ein Polit-Krimi, den wir auf unserer interaktiven Seite mit Videos, Grafiken, Bilderstrecken und Texten zum Leben erwecken. Welche Schlüsse können wir aus der Geschichte ziehen – was können wir im Europa des Jahres 2014 besser machen als unsere Vorfahren vor 100 Jahren?<br />
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Ich wünsche euch einen guten Start ins Jahr 2014 und würde mich freuen, wenn ihr ein wenig Zeit im Jahr 1914 verbringt und mein Projekt teilt!<br />
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<a href="http://aufbruchindiekrise.de/">www.aufbruchindiekrise.de</a><br />
<br />Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-44490779823244697882013-12-24T07:00:00.000+01:002013-12-24T07:00:00.944+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #24<i>Achtung! Diese weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i><br />
<i>Hier endet die Geschichte mit:</i><br />
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<b>TÜRCHEN 24</b><br />
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Die Hitze umschloss Lottes Gesicht, doch dann wurde das Klingeln, das zuerst nur schwach geklungen hatte, plötzlich lauter. Es breitete sich im Raum aus und schien wie Wasser auf das Feuer zu wirken. Krrrrrrrling! Lotte erkannte das Geräusch als das der Türklingel. Es schrillte laut durch den Raum und vertrieb die Hitze. Als das Klingeln verklungen war, war alles wieder still. Vorsichtig blinzelte Lotte in den Raum hinein. Sofort sah sie, dass der Weihnachtsbaum verschwunden war. Hier brannte nichts mehr.<br />
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Mutig schlug sie die Augen auf. Die Geschenke waren ebenfalls verschwunden. An der Decke tanzten keine Schatten. Nirgendwo brannte eine Kerze. Lotte drückte auf den Steg zwischen ihren Brillengläsern, um die verrutschte Brille am Nasenbein hochzuschieben.<br />
Vorsichtig erhob sie sich und bewegte sich tastend zur Wand. Sie sah sich immer wieder ruckartig um, da sie damit rechnete, jeden Moment von irgendwoher angegriffen zu werden. Von einem Plüschdrachen, einer wild gewordenen Playmobil-Meute, einem Geisterkind… Doch nichts passierte. Nachdem Lotte den Lichtschalter gedrückt hatte, sah sie im nüchternen Licht der Deckenlampe, dass das Wohnzimmer wieder genauso aussah wie zu Beginn des Abends. Spartanisch und ohne jeden Weihnachtsschmuck. Auf dem Wohnzimmertisch lag Lottes zugeklappter Laptop. Daneben die Ohrringe, die sie ausgezogen hatte, um mit Birte zu spielen. <i>Warum hast du das getan? Wolltest du wieder Kind sein und mit deiner Schwester spielen? War Birte wirklich hier gewesen? Wollte sie dich umbringen?</i><br />
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Lotte ging zum Tisch, nahm die Ohrringe und betrachtete sie analytisch. Wenn das alles wirklich passiert war: Wieso lebte sie dann noch? Wieso war sie nicht bestraft worden?<br />
Plötzlich klopfte es an der Tür. Lotte schreckte auf und ging ein paar Meter auf die Tür zu. Was mochte sich dahinter wieder für eine Überraschung verbergen? Was hatte die Nacht mit Lotte noch vor? „Hallo?“ fragte sie mit zitternder Stimme.<br />
Hinter der Tür hörte sie ihre kauzige Vermieterin: „Guten Abend. Hier ist Frau Quandt. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“<br />
„Ähm…“ <i>Wie kommt die denn hierher? Ist sie mit der Polizei angerückt, um mich in die Klapse einzuweisen oder…</i> „Ja, es ist alles in Ordnung. Machen Sie sich keine Sorgen.“<br />
Frau Quandt antwortete durch die Tür: „Hier ist Besuch für Sie. Aber ich weiß nicht, ob sich die Tür öffnen lässt, denn…“ Lotte versuchte es. Sie drückte die Klinke nach unten und tatsächlich war die Tür nicht mehr verschlossen. Langsam zog sie sie auf. Frau Quandt und eine alte Dame, die Lotte noch nie zuvor gesehen hatte, blickten neugierig ins Wohnzimmer.<br />
„Waren hier Gespenster?“ fragte die alte Dame neben Frau Quandt neugierig. „Wir haben völlig verrückte Geräusche gehört!“<br />
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Sie schob ihren Kopf in den Raum und gab den Blick auf eine dritte Person im Flur frei. Hinter den beiden Alten stand Mama. Johanna Quandt erklärte: „Wir haben uns erlaubt, an Ihr Telefon zu gehen. Ihre Mutter war am Hauptbahnhof und hat nach Ihrer Adresse gefragt.“<br />
Lottes Mutter machte einen Schritt auf ihre Tochter zu. Sie trug einen langen schwarzen Wintermantel, der mit Schneeflocken übersät war. „Ich habe deine E-Mail gelesen“, sagte sie vorsichtig. „Und ich dachte, dass du recht hast. Es ist gut, dass wir heute nicht zusammen feiern. Aber dann habe ich zu Hause vor dem Fernseher gesessen und an Birte gedacht. Ich wollte dich sehen... Es tut mir leid.“<br />
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Lotte stürmte auf ihre Mutter und fiel ihr um den Hals. „Es ist alles meine Schuld gewesen“, schluchzte sie. „Ich habe auf den roten Knopf gedrückt und Birtes Gurt gelöst. Hätte ich das nicht getan, dann würde sie noch leben. Dann wäre alles gut!“<br />
„Dein Vater und ich waren an dem Unfall schuld“, unterbrach Mama. Sie drückte Lotte eng an sich und streichelte mit beiden Händen durch ihr Haar. Während Lotte sich schluchzend in ihrem Pullover vergrub, flüsterte Anna Mertens ihrer Tochter zärtlich ins Ohr: „Ich war schrecklich zu dir... Nichts war jemals deine Schuld...“ Sie küsste Lottes Stirn, woraufhin Lotte sich von ihrer Mutter löste und sie lächelnd ansah. Lotte nahm die Hand ihrer Mutter und drückte sie. „Danke, dass du gekommen bist“, sagt sie. „Du hast mich gerettet.“<br />
„Wie meinst du das?“ fragte Mama. Sie lächelte auch. Lotte hatte das Gefühl, ihre Mutter noch nie so glücklich gesehen zu haben.<br />
„Ich weiß es nicht genau. Aber ich glaube, du hast mich gerettet.“<br />
Plötzlich mischte sich Johanna Quandt von der Seite ein. „Und ich glaube, wir haben noch etwas Weihnachtsgans zu Hause. Wenn Sie mögen, sind Sie herzlich eingeladen, mitzukommen.“<br />
„Und einen Pflaumenschnaps können Sie auch gut vertragen“, sagte Mathilde Quandt, die aus dem Wohnzimmer zurück in den Flur kam. Sie schüttelte sich und fügte hinzu: „Nach allem, was hier passiert ist.“<br />
„Was ist denn nur passiert?" fragte Mama halb verwirrt und halb neugierig. Lotte antwortete wieder nur: „Egal was es war: Du hast mich davor gerettet.“<br />
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Bevor sie die Wohnung verließen, warf Lotte einen letzten Blick zurück ins Wohnzimmer. Im leeren Raum funkelte sie etwas hell und deutlich an: Zwischen Tisch und Sessel lag Birtes Schneidezahn. Lotte wusste, dass sie nur knapp entkommen war. Ein Unfall war passiert, der ihre Familie zerstört hatte. Eine Katastrophe, in die ihre Familie mit Vollgas heinein gerast war. An ihr hatte niemand Schuld, aber sie war unausweichlich gewesen. Lotte und ihre Mutter hatten überlebt. Heute Nacht waren sie nur knapp entkommen und hatten die Chance bekommen, es besser zu machen. <i>Die Überlebenden haben den Toten gegenüber die Pflicht, es besser zu machen.</i><br />
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Während Lotte ihren Blick abwendete, verschwand der Schneidezahn. Deshalb sah Johanna Quandt ihn nicht, als sie noch einmal überprüfte, ob im Wohnzimmer alles in Ordnung war. Sie würde später von der jungen Mieterin ganz genau wissen wollen, was heute Abend passiert war. Und wenn sich bestätigte, was sie vermutete, dann würde sie ihrer Schwester Mathilde mitteilen, dass diese Wohnung niemals wieder vermietet werden würde…<br />
<br />Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-42520763347054304892013-12-23T07:00:00.000+01:002013-12-23T07:00:01.209+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #23<i>Achtung! Diese weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!<br />Hier geht es weiter mit:</i><br />
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<b>TÜRCHEN 23</b><br />
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Lotte lag zusammengekrümmt auf dem Boden und starrte an die Decke. Die Schatten der Weihnachtspyramide zogen gleichmäßig über sie hinweg. Doch es lag kein weihnachtlicher Duft mehr in der Luft. Die Schatten wirkten bedrohlich, als kämen sie von einem Kampf-Hubschrauber, der sich aus der Ferne näherte, um auf Lotte den Beschuss zu eröffnen. Sie hatte die Knie an sich herangezogen. In Fötusstellung hoffte sie wimmernd, dass sie Erkenntnis, die über sie hereingebrochen war, nur ein Alptraum war. Dass sie aufwachen und sofort alles wieder vergessen haben würde, was ihr mit einem Schlag ins Bewusstsein gerauscht war. <i>Du hast Birte getötet. Mama hatte recht: Du bist Schuld, dass sich die Familie aufgelöst hat!</i><br />
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Vorsichtig drehte Lotte ihren Kopf zu Birte und sagte: „Es tut mir so leid. Ich war ein Kind. Ich wusste nicht, was ich tue.“<br />
„Du wolltest, dass ich sterbe. So wie du mir weh tun wolltest, als du mir den Zahn ausgeschlagen hast“, sagte Birte. Sie stand inmitten der Geschenke. Alle Playmobil-Figuren hatten sich neben ihr in Reih und Glied aufgebaut und starrten Lotte aus leeren grinsenden Gesichtern an. Birtes Gesicht hatte nichts Kindliches mehr. Sie sah Lotte mit eiskalter Miene an. Birte wirkte alt: Wie eine 20-Jährige im Körper eines Kindes. Wie Lotte, die auf unter einen Meter zusammengestaucht worden war. „Du hast mich umgebracht und musst bestraft werden.“<br />
Lotte nickte. „Ja, ja, du hast recht.“ Tränen rannen in Bächen über ihr heißes Gesicht und schlugen platschend aufs Parkett. Birte war tot, Papa war tot, Mama wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben… <i>Ich habe alles kaputt gemacht und muss bestraft werden.</i></div>
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In dem Moment sagte die kleine Birte (<i>Mein kleines Ich</i>) mit strenger kalter Stimme: „Kwisitas – Fass!“<br />
Und obwohl Lotte an diesem Abend schon die verrücktesten Dinge gesehen hatte, konnte sie nicht glauben, was in diesem Moment geschah: Der Plüschdrache neben Birte schlug mit seinen dünnen Stoff-Flügeln und hob ein Stück vom Boden ab. Die angenähte Flamme verwandelte sich in echtes Feuer, so als hätte der Drache einen Bunsenbrenner im Maul.<br />
Lotte konnte den leichten Lufthauch der schlagenden Flügel auf ihrem Gesicht spüren, als der Drache einmal um Birte herum flatterte. Die Playmobil-Figuren bewegten sich ebenfalls und wankten mit ihren steifen Hüften zum Puppenhaus. Sie setzten sich davor und und hoben und senkten ihre Arme, während sie ihre Köpfe nach links und rechts drehten – wahrscheinlich ihre einzige Möglichkeit, zu jubeln. In die Hände klatschen konnten sie nicht. Das aufgemalte Grinsen der Figuren kam Lotte zynisch vor. Kalte Angst packte sie, als ihr klar wurden, dass die Playmobil-Männchen sich hingesetzt hatten, um als voyeuristische Zuschauer ihrer Hinrichtung beizuwohnen. Kwisitas, der freundliche Bunsenbrenner-Drache, flog jetzt um den Weihnachtsbaum herum und spie eine Stichflamme, die eindrucksvoller und länger war, als Lotte es für möglich gehalten hätte. Der Baum fing Feuer. Flammen griffen in atemberaubender Geschwindigkeit von Zweig zu Zweig und verwandelten die weihnachtliche Pracht in einen knisternden Scheiterhaufen. Wie ein teuflischer Racheengel stand Birte vor dem flammenden Inferno und fixierte ihren starren Blick auf ihre Schwester, die sie durch eine kindische Dummheit umgebracht hatte.<br />
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Kwisitas flog mit weit aufgespannten Plüsch-Flügeln über Birtes Kopf hinweg. Vor dem brennenden Weihnachtsbaum wirkte es so, als käme der Drache direkt aus dem Fegefeuer, um über Lotte zu richten. Lotte krabbelte hilflos ein paar Meter zurück und strampelte mit den Beinen, die in der Kuschelhose mit der Maus und dem Elefanten steckten. Sie war jetzt das Kind! Und Birte richtete über sie. Als Lotte versuchte, sich aufzurichten, schoss eine lange tödliche Flamme aus Kwisitas‘ Maul und umhüllte Lotte heiß und unnachgiebig. Irgendwo ganz weit weg hörte sie ein Klingeln.<br />
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-2863137901036113372013-12-22T07:00:00.000+01:002013-12-22T18:59:08.090+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #22<i>Achtung! Diese weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!<br />Hier geht es weiter mit:</i><br />
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<b>TÜRCHEN 22</b><br />
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„Kannst du etwas hören?“ fragte Mathilde neugierig, während sich Johanna an die Wohnungstür im dritten Stock lehnte. Sie hatten ein grausiges Kreischen gehört. Mathilde war sich sicher gewesen, das Wort „umgebracht“ vernommen zu haben, doch Johanna hatte sie gescholten, keinen Unsinn zu fantasieren. Jetzt war in der Wohnung alles still. Johanna drückte ein par Mal auf den Klingelknopf. Es war kein Klingeln zu hören.<br />
„Die Geister wollen nicht gestört werden“, hauchte Mathilde. <br />
Diesmal verzichtete Johanna darauf, ihre Schwester zu ermahnen. Stattdessen hämmerte sie feste gegen die Tür. „Hallo! Frau Mertens! Sind Sie da? Geht es ihnen gut?“<br />
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„Hallo! Frau Mertens!“<br />
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Hatte da jemand nach ihr gerufen? Lotte war sich nicht sicher. Und falls ja, dann war das Rufen unendlich weit weg. In ihren Ohren klingelte noch Birtes Schrei. Die Schwester hatte sich wie ein kleiner Rachenegel breitbeinig vor ihr aufgebaut. Neben ihr lag der kleine Plüschdrache auf dem Boden und spie seine angenähte Stoff-Flamme in Lottes Richtung. Als würde Birte die Drachenkönigin Daenerys Targaryen aus „Game of Thrones“ im Schultheater spielen. <i>Und wie Daenerys wird sie dich nicht davon kommen lassen. Denn DU hast sie umgebracht!</i></div>
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Plötzlich erinnerte sich Lotte an den Unfall in all seinen Details. Sie wunderte sich, wie sie ihn überhaupt hatte vergessen können. Sie hatte gewusst, dass Birte bei einem Autounfall gestorben war. Aber sie hatte nicht mehr den Unfall selbst vor Augen gehabt. Und was noch seltsamer war: Sie hatte sich niemals darüber gewundert. Genauso wenig wie es sie erstaunt hatte, dass sie Birtes Aussehen vergessen hatte. <i>Das nennt man wohl Verdrängung.</i></div>
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Doch jetzt war alles wieder da: <i>Birte sitzt im Kindersitz. Es ist einer für kleine Kinder. Mit einem Tischchen vorne dran, auf dem ein Malblock liegt, in den Birte hinein kritzelt. Ihren Plüschdrachen Kwisitas hat sie unter den Arm geklemmt. Auch Lotte sitzt auf einem Kindersitz, ihrer hat kein Tischchen. Mama und Papa sitzen vorne. Sie streiten. „Du hast Angst zu fahren und bist gleichzeitig zu bescheuert, die Karte zu lesen! Wozu bist du überhaupt gut!“, brüllt Papa. Mama knickt die Karte um und sucht verzweifelt etwas. Sie brüllt zurück: „Wenn du die Ausfahrt nicht verpasst hättest, dann hätten wir jetzt kein Problem!“ Lotte würde am liebsten schreien, dass sie still sein sollen. Wenn Mama und Papa zu Hause streiten, dann zieht sich Lotte in ihr Zimmer zurück und hofft, dass bald alles wieder gut ist. Im Auto kann sie nicht weg. Und Birte sitzt neben ihr und malt, so als wäre nichts. So als würde sie Mama und Papa nur streitend kennen und sich deshalb nicht erschrecken. Wie kann sie nur so ruhig sein! Das macht Lotte SO SCHRECKLICH wütend! Was kann sie tun, damit Mama und Papa zu streiten aufhören? Und dann hat Lotte den selben aggressiven Impuls wie damals im Sandkasten, als sie Birte den Zahn ausschlug. Sie versucht gar nicht erst, den Impuls zu unterdrücken, sondern gibt ihm sofort nach. Lotte beugt sich vor und muss ihre Hand ausstrecken, um den roten Knopf erreichen zu können. Ihr Gurt versucht Lotte zurückzuhalten, doch als sie sich noch ein Stück weiter vorbeugt, schafft sie es, den Knopf an Birtes Gurt zu erreichen. Lotte drückt ihn!</i><i> Der Gurt rollt sich ab, das Tischchen löst sich und fällt Birte vor die Füße. Birte schaut irritiert, dann weint sie. „Hier hast du die Karte!“, schreit Mama und knallt sie Papa auf das Lenkrad. Er bremst. Die Karte schlägt vor Papas Gesicht. Das Auto rutscht irgendwie, während Papa am Lenkrad reißt. Und da, wo Birte gesessen hat, ist jetzt ein leerer Kindersitz. Auch der Drache Kwisitas ist davongeflogen. Ehe Lotte über den leeren Sitz nachdenken kann, wird ihr Kopf durchgeschüttelt. Irgendetwas kracht. Das Auto stößt wogegen. Als es zum Stehen kommt, sieht Lotte, dass die Frontscheibe zerbrochen ist. Ein ausgefranstes Loch prangt in ihrer Mitte. Und der Kindersitz neben Lotte ist leer. Mama und Papa streiten nicht mehr. Irgendwo ruft jemand nach Lotte. Irgendwo am anderen Ende der Welt.</i></div>
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„Hallo? Frau Mertens?“ Johanna ging voran und zog den Generalschlüssel aus dem Schloss. Mathilde folgte vorsichtig. „Entschuldigen Sie, dass wir einfach reingekommen sind, aber wir…“<br />
„Es tut mir so leid! Es tut mir so leid, Birte!“ Mathilde drängelte an ihrer Schwester vorbei, als sie die verzweifelten Entschuldigungs-Bekundungen aus dem Wohnzimmer hörte. Sie stolperte beinahe über die Sachen, die auf dem Boden lagen: Ein Mantel und eine ausgeschüttete Handtasche. Mathilde erreichte die Tür.</div>
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„Frau Mertens, ich helfe Ihnen! Ich… Machen Sie auf!“ Mathilde zerrte an der Wohnzimmertür. Sie war so fest verschlossen, dass sie sich nicht einen Millimeter rührte. Johanna schob ihre Schwester zur Seite und versuchte ihre Glück. Nichts zu machen, die Tür zu dem Zimmer, in dem sie die junge Frau Mertens weinen und schreien hörten, ließ sich nicht öffnen. <i>Sie scheint tatsächlich wahnsinnig zu sein.</i> Dachte Johanna. <i>Kann es wirklich sein, dass an Weihnachten alle Menschen in dieser Wohnung dem Wahnsinn verfallen?</i> Johannas Magen verkrampfte sich. Als sie Lottes heulende Schreie hörte, glaubte sie zum ersten Mal, seit sie diese Wohnung vermietete, dass es darin spuken könnte.</div>
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Ein schrilles Piepen tönte durch den Flur! Johanna fuhr herum. Mathilde hielt ein Handy in der Hand, das sie auf den Boden fallen ließ, als es plötzlich klingelte. Der Vibrationsalarm ließ es auf dem Parkett tanzen. „Das lag hier. Ich habe es eingeschaltet“, stammelte Mathilde so aufgeregt, als hätte sie versehentlich eine Explosion ausgelöst. „Ich dachte, vielleicht, können wir Hilfe…“<br />
Johanna hob das Handy auf. Im Display blinkten die Worte „Mama ruft an“.<br />
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-12025901097823641112013-12-21T07:00:00.000+01:002013-12-21T07:00:00.620+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #21<i>Achtung! Diese weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i><br /><i>Hier geht es weiter mit:</i><br /><br /><b>TÜRCHEN 21</b><br /><br />Lotte hatte sich ihre neuen Ohrringe ausgezogen und neben ihren Laptop auf das Tischchen gelegt. Während die letzte Strophe von „Oh du Fröhliche“ lief, hatte sie alle Teile des Playmobil-Puppenhauses aus der Verpackung genommen. Und während sie das Puppenhaus sorgfältig zusammengebaut hatte, hatte sich Lotte in ein Kind zurück verwandelt. Der Arm des Plattenspielers hob nach „Oh du Fröhliche“ aus der Rille ab und schwenkte auf die Halterung zurück, während die Schallplatte an Schwung verlor und auslief. Birte saß im Schneidersitz neben Lotte und schaute mit großen Kinderaugen fasziniert zu, wie aus groben Plastikteilen ein filigranes Puppenhaus wurde, das dem Altbau, in dem sie sich mit ihrer Schwester befand, gar nicht so unähnlich war.<br /><br />Jetzt, wo die Musik nicht mehr spielte, war es absolut ruhig in der Wohnung. <i>Weihnachtliche Stille. </i>Dachte Lotte. Diesmal wollte sie sie nicht ablehnen sondern ganz in sich aufnehmen. Es war, als sei ihr das Weihnachtsfest geschenkt worden, dass ihr durch Birtes Tod geraubt worden war. Birte schien ein wenig älter zu sein als kurz vor ihrem Tod. Sie konnte sprechen. „Das ist wunderschön“, sagte sie mit ihrem schwachen Stimmchen, als Lotte das Playmobil-Haus fertig aufgebaut hatte. Lotte warf ihrer Schwester ein breites Lächeln zu. Sie fühlte sich wie in einem zuckersüßen Tagtraum – einer Drogenfantasie, die niemals aufhören sollte. Lotte hinterfragte nicht mehr, warum die Dinge geschahen. Die Glücksgefühle über die Rückkehr ihrer toten Schwester überwältigten sie so sehr, dass sie nicht mehr klar denken konnte.<br /><br />Vorsichtig streckte sie die Hand nach Birte aus. Das Mädchen zuckte nicht zurück. Lotte überlegte kurz, die Hand zurückzuziehen. <i>Wenn ich sie berühre, wird sie verschwinden. Denn sie ist nur ein Geist. </i>Doch sie tat es nicht, sondern stellte erstaunt fest, dass sich Birtes Wange warm und weich anfühlte. „Du bist wirklich zurück!“ rief Lotte fröhlich aus und drückte das hübsch zurecht gemachte Kind im Sternenkostüm feste an sich. Sie küsste Birtes Stirn und streichelte das dichte Haar in ihrem Nacken. Birte wand sich kichernd aus der Umarmung. „Ja!“ sagte sie. „Aber jetzt lass‘ uns spielen!“<br /><br />Ungeduldig riss Birte eine Plastiktüte auf und schüttete ein paar Playmobill-Figuren heraus. Da war der reiche Familienvater mit dem Zylinder und die Mutter mit dem breiten Hut. Der Sohn der Familie trug einen Matrosenanzug. Es gab auch einen Kinderwagen mit Baby.<br />Geschickt drückte Birte den Kinderwagen in die Hände der Mutter. Das hätte sie damals nicht so schnell hinbekommen. Aber jetzt war sie älter. <i>Sie ist die Birte, die sie beim nächsten Weihnachtsfest gewesen wäre…</i> Dachte. Lotte. <i>Sie ist wunderschön.</i><br /><br />Birte ließ die Playmobil-Frau den Kinderwagen ein Stück weit schieben. Dann drehte sie ihren Kopf zum Vater rüber. „Ich gehe mit den Kindern einkaufen!“ rief Birte mit verstellter Stimme. Dann blickte sie zu Lotte auf. „Hey, du musst den Vater spielen!“<br />„Oh, Entschuldigung!“ Eilig griff Lotte die Vater-Figur und sagte mit tiefer Stimme: „Tu das Schatz! Ich lese so lange die Zeitung!“ Lotte klemmte dem Vater die Plastikzeitung in die Hand und setzte ihn in den Wohnzimmersessel.<br />Birte nickte zufrieden, dann schob sie die Playmobil-Mutter mit dem Kinderwagen ein Stück weiter vorwärts. Lotte nahm sich den Jungen mit dem Matrosen Anzug und ließ ihn hinter der Mutter mit dem Kinderwagen her rennen. „Wartet! Wartet! Ich will auch mit zum Einkaufen!“<br />Die Mutter blieb stehen. Birte drehte wieder ihren Kopf. „Nein!“ ließ sie die Mutter streng sagen. Und in Birtes Stimmchen war keine Zartheit mehr zu erkennen. Sie klang eher wie ein kläffender Welpe, der bedrohlich sein will. „Du darfst nicht mitgehen. Nur ein Kind darf mit! Du bleibst bei deinem Vater!“<br /><br />Lotte blickte auf und sah, dass Birte sie zornig ansah. Ihre Stirn lag in Falten, ihr Kopf war rot angelaufen, ihr Kinn zitterte. In Birtes Augen standen Tränen. Lotte streckte die Hand nach ihr aus, doch Birte wich aus. Sie wendete ihren Blick von Lotte ab. „Du bleibst bei deinem Vater“, hatte Birte gesagt. Ein Kind ist bei der Mutter, das andere beim Vater. Ein Kind ist tot, das andere lebt. „Ist Papa bei dir?“ hörte sich Lotte plötzlich fragen. „Ist er tot?“<br />Birte drehte sich nicht zu Lotte um, während sie nickte. „Ich spiele gerne mit dir“, sagte sie, während sie trotzig die Arme verschränkte.<br />„Birte, ich…“ Es fiel Lotte schwer, zu sprechen. Tränen sammelten sich wieder in ihren Augen. <i>Papa ist tot. Genau wie Birte. Aber die Toten können zurückkommen.</i> „Birte, ich…Ich spiele doch auch gerne mit dir.“<br /><br />Birte drehte sich so ruckartig zu Lotte herum, dass sie erschreckt vor ihrer Schwester zurückwich. Der blanke Zorn flackerte in Birtes Augen, als sie mit seltsam hysterischer Stimme kreischte: „Warum hast du mich dann umgebracht?“<br />Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-88813936097545130522013-12-20T07:00:00.000+01:002013-12-21T16:26:02.880+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #20<i>Achtung! Diese weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i><br />
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<b>TÜRCHEN 20</b><br />
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Mathilde hatte gefordert, den dritten Stock nicht mehr zu vermieten. Doch Johanna hatte sie als abergläubische Idiotin bezeichnet und gesagt, sie werde nicht auf Einnahmen verzichten, nur weil Mathilde an Geister glaube.<br />
Nachdem eine Bombe das Haus im Krieg beinahe ausgehöhlt hatte, hatten die Renovierungsarbeiten bis Ende der 50er Jahre gedauert. Kurz danach zogen die ersten Mieter ein, die aber nicht lange Mieter bleiben sollten. Mathilde erinnerte sich, wie ihr Vater kreidebleich auf dem Bürgersteig gestanden hatte. Feuerwehr und Polizei standen zwischen ihm und einer Meute Schaulustiger, die einen Blick auf die vier Leichen werfen wollten. Am Weihnachtsabend hatte Herr Schmitz seine Familie getötet. Zuerst hatte er seine fünfjährige Tochter aus dem Fenster geworfen, dann seinen zweijährigen Sohn. Seine Frau hatte er mit dem verpackten Staubsauger, den er ihr wohl hatte schenken wollen, bewusstlos schlagen müssen, bevor auch sie aus dem Fenster flog. Er sprang hinterher, bevor die Polizei eintraf. Ein Psychologe vermutete später, Herr Schmitz sei Amok gelaufen, da er unter einer schweren Kriegstraumatisierung litt.<br />
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Der Vorfall hatte die Zeitungen lange beschäftigt, so dass die Wohnung schwer wieder zu vermieten gewesen war. Erst fünf Jahre später zog ein junges Ehepaar ein. Die Frau war schwanger. Jedenfalls bis sie am Weihnachtsabend eine Fehlgeburt erlitt. Ihr Mann und sie kamen in eine Psychiatrische Klinik: Sie behaupteten, ihre verstorbene Mutter sei ihnen nach der Bescherung erschienen und hätte die beiden so sehr verängstigt, dass die junge Frau ihr Kind verloren hatte.<br />
Ein dritter Mieter hatte einmal an Weihnachten versucht die Wohnung anzuzünden, weil er Geister zu sehen glaubte. Diesen Fall hatte Mathildes und Johannas Vater nicht mehr miterlebt. Er war im Sommer 1969 gestorben und hatte das Haus auf seine beiden Töchter überschrieben. <br />
Der letzte Vorfall ereignete sich dann schon an Weihnachten 1970: Johanna hatte die Wohnung mit einer Wand zweigeteilt und sie an jeweils ein junges Paar vermietet. Am Tag nach heilig Abend hatten beide Paare die dünne Trennwand durchschlagen und sich gegenseitig mit diversen Küchengeräten gelyncht. <br />
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Da hatte Mathilde gefordert, die Wohnung nicht mehr zu vermieten.<br />
„Menschen sind verrückt“, hatte Johanna gesagt. „Daran werden wir nichts ändern. Und warum wir die Verrückten anziehen, weiß ich auch nicht.“<br />
„Der dritte Stock ist gefährlich! Es spukt darin, seit…“ Mathilde biss sich auf die Zunge.<br />
„Ja? Seit wann?“ hakte Johanna nach. Und Mathilde erzählte ihr, wie sie kurz nach dem Krieg im dritten Stock gestanden hatte. „Man konnte durch das riesige Loch der Bombe durch alle Stockwerke bis in den Keller schauen. Das sah sehr verrückt aus. Und unter dem Keller ging es noch viel tiefer weiter. Bis in die tiefste tiefste Dunkelheit.“</div>
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„Was soll das sein, die tiefste tiefste Dunkelheit?“ Johanna runzelte die Stirn und Mathilde zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Irgend etwas Böses ist durch die Bombe geweckt worden und schlägt immer an Weihnachten zu.“</div>
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Da hatte Johanna herzlich gelacht und Mathilde hatte weinen müssen, weil ihre Schwester sie nicht ernst nahm. Und weil Johanna ihre Schwester nicht gut weinen sehen konnte, hatte sie sie getröstet und eine Vereinbarung mit ihr getroffen: „Wir vermieten die Wohnung weiter. Und an Weihnachten sorgen wir dafür, dass niemand dort ist.“ Die beiden Damen hatten schnell herausgefunden, dass es in diesem Fall am besten ist, nur noch an Studentinnen und Studenten zu vermieten – auch wenn sie Studentinnen und Studenten eigentlich nicht mochten und den schönen Altbau zu schade für faule junge Leute fanden. Aber Studenten bekam man leicht an Weihnachten vor die Tür – sie besuchten normalerweise über die Feiertage ihre Familien.<br />
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Tatsächlich war seitdem an Weihnachten immer Ruhe gewesen. Bis heute. Johanna und Mathilde standen an der selben Stelle, an der ihr Vater vor beinahe 60 Jahren die tote Familie identifizieren musste. Die beiden Damen blickten an der Fassade hoch und sahen, dass im dritten Stock Licht brannte – in den anderen Etagen war es dunkel. „Tatsächlich, das Mädchen ist zu Hause und nicht in München“, stellte Johanna fest.<br />
„Glaubst du, wir werden Geister sehen?“ fragte Mathilde mit leicht zitternder Stimme, während sie mit Johanna zur Haustür ging. Johanna warf ihrer Schwester einen finsteren Blick zu. „Denk gar nicht erst daran. Es wird nichts aufregendes passieren.“<br />
Aber Mathilde hörte Johannas Stimme an, dass sie sich auch fürchtete. Zum ersten Mal seit 40 Jahren war an Weihnachten wieder jemand in der Wohnung. Und schon drohte wieder Unheil zu passieren. Das konnte tatsächlich kein Zufall sein. Johanna suchte nach der richtigen Klingel und drückte schließlich bei „Wagner/Mertens“.<br />
<br />
„Kindchen mach auf“, flüsterte Mathilde, als nach etwa zehn Sekunden weder die Sprechanlage noch der Türsummer aktiviert worden waren. Eilig drückte Mathilde dreimal hintereinander auf den Klingelknopf. Johanna suchte an ihrem übervollen Schlüsselbund nach dem Generalschlüssel des Hauses.</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-20617267776289957402013-12-19T07:00:00.000+01:002013-12-19T14:37:27.336+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #19<h3 class="post-title entry-title" style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 22px; font-weight: normal; margin: 0.75em 0px 0px; position: relative;">
<i style="font-size: 13px; line-height: 1.4;">Achtung! Diese</i><i style="font-size: 13px; line-height: 1.4;"> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html" style="color: #888888; text-decoration: none;">TÜRCHEN 1</a>!</i></h3>
<div class="post-body entry-content" id="post-body-3047439072187044402" style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 1.4; position: relative; width: 620px;">
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<i><br /></i><b>TÜRCHEN 19</b><br />
<b><br /></b>
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<div class="p1">
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<div class="MsoNormal">
Lotte ließ sich erschöpft aufs Sofa sinken und betrachtete
die Geschenke. Vor ihr lag all das Zeug, das Mama eine Woche nach Weihnachten
(kurz nach Birtes Tod) weggeworfen hatte. All das Zeug, das Lotte nicht mehr
verdient hatte, weil Birte tot war. Lotte ballte ihre Hände zu Fäusten und
starrte auf die Spielsachen, die aus einem Berg von zerrissenem Geschenkpapier
zu wachsen schienen. Sie hatte sich damals über all diese Sachen gefreut. Und
dann hatte sie jedes einzelne Teil vergessen. Genau wie sie vergessen hatte,
dass Mama sie weggeworfen hatte. Doch nicht nur das: Sie hatte auch die paar
Tage vergessen, in denen Birte und sie mit all den Sachen gespielt hatten. Und
jetzt waren alle Erinnerungen wieder da.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Lotte wusste nicht, warum genau sie zu weinen begann. Aus
Selbstmitleid, weil ihr vor Augen geführt wurde, dass sie ihrer Kindheit
beraubt worden war? Aus Trauer über Birtes Tod? Aus Schock, weil sie alles
verdrängt hatte? Sie nahm ihre Brille ab und sah alle Geschenke nur noch
verschwommen und unscharf. Wie Präsente aus einer Geisterwelt. Was sie ja auch
streng genommen sind, oder?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Sie setzte die Brille wieder auf und trat ans Fenster. Der
Schneeregen war stärker geworden. Dicke Flocken und dünne Regentropfen flogen
durch das Licht der Straßenlaternen. Das Haus gegenüber war nun komplett
dunkel. Selbst der grell leuchtende Weihnachtsstern war ausgeschaltet. Es war
beunruhigend, dass draußen alles normal zu sein schien, wo doch hier im Zimmer
überhaupt nichts normal war.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
„Magst du die Geschenke nicht?“ fragte plötzlich ein
schwaches Stimmchen. Lotte glaubte zunächst, die Stimme sei nur in ihrem Kopf.
Doch dann sagte sie energischer: „Hey! Ich habe dich etwas gefragt!“ Lotte
wendete sich vom Fenster ab. Zwischen dem Weihnachtsbaum und den Geschenken
stand ein Mädchen in einem weißen langen Kleid, das mit goldenen Sternen
geschmückt war. Das Kind hatte gewelltes blondes Haar, weiße Haut und leicht
gerötete Wangen. Das Christkind. Dachte Lotte. Der Plattenspieler spielte „Oh
du Fröhliche“. Die Schatten der Weihnachtspyramide tanzten über die Decke, die
Kerzen des Weihnachtsbaums flackerten nicht. Das Kind wirkte erhaben inmitten
dieses Szenarios, als könnte es jeden Moment schwebend vom Boden abheben.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
„Erkennst du mich nicht?“ fragte das Mädchen mit dem dünnen
Stimmchen. Lottes Knie wurden weich, als ihr klar wurde, dass sie vergessen
hatte, wie ihre Schwester aussah. Das Kind in dem Christkind-Kostüm war Birte.<o:p></o:p></div>
</div>
</div>
<div class="p1">
<span class="s1"><br /></span></div>
</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-5588347035533001572013-12-18T07:00:00.000+01:002013-12-18T09:48:05.609+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #18<i>Achtung! Diese</i><i> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i><br />
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 18</b><br />
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Am letzten Weihnachtsabend, den Birte noch erlebt hatte, hatten sie gemeinsam damit gespielt. Und schon eine Woche später musste Lotte hilflos zusehen, wie Mama das Puppenhaus in einem Müllsack verschwinden ließ. Papa schrie: „Lass das doch! Lass das doch! Beruhige dich!“ Als er versuchte, Mama den Müllsack zu entreißen, schlug sie ihn so feste in den Bauch, dass er sich keuchend krümmte und Lotte zu weinen begann. „Ich will nichts mehr von all diesem Zeug sehen! Nichts mehr! Verstehst du!“, schrie Mama und brachte den Müllsack mit dem Puppenhaus und allen anderen Weihnachtsgeschenken, die Birte und Lotte bekommen hatten, in den Hinterhof.<br />
Lotte hatte das Puppenhaus vermisst. Doch irgendwie war es ihr logisch vorgekommen, dass für die Spielzeuge kein Platz mehr war, jetzt wo Birte weg war. In den Jahren danach hatte Lotte das Puppenhaus irgendwann vergessen. So wie all die anderen Sachen.<br />
<br />
Lotte ahnte, was in den anderen Paketen zu finden sein würde, die sich jetzt in ihrer Studentenwohnung unter dem magischen (Magie war etwas beängstigendes und niemals so wie in den „Harry Potter“-Filmen) Weihnachtsbaum stapelten. Sie nahm ein weiches Paket. Das ist der Plüsch-Drache, den Birte geschenkt bekommen hat. Der verdammte Drache, den sie in der letzten Woche ihres Lebens immer unter dem Arm mit sich herum getragen hatte! Wie hatte Lotte den vergessen können! Sie riss das Papier ab. Es war der Drache. Wie hieß er noch, wie hieß er noch? WIE HIESS ER NOCH? Lotte dachte angestrengt nach, während sie dem süßen Vieh, das weit seinen Rachen aufgerissen hatte, in die großen gelben Comic-Augen starrte. Irgendwas seltsames. Er hatte irgendeinen verrückten Fantasienamen, den sich nur ein Kind ausdenken konnte. Quas… Kwas… Kwasitonk! Nein, das war es nicht. „Wie ist dein Name, kleiner Drache?“ fragte Lotte das Plüschtier in ihren Händen. Und als hätte der Drache telepathische Kräfte, fiel Lotte der Name ein: „Kwisitas heißt du!“ rief Lotte. „Kwisitas!“ Sie lachte und drückte das Tier fest an sich. Birte war damals gerade in der Übergangszeit gewesen, in der aus Gebrabbel strukturierte Laute wurden, aber noch keine sinnvollen Wörter. An Heiligabend hatte der Drache noch keinen Namen gehabt. Als Birte ihn am nächsten Tag mit zu Oma nahm, hatte sie gesagt: „Das ist aber ein schöner Dinosaurier.“<br />
„Das ist ein Drache!“ hatte Lotte Oma verbessert.<br />
„Oh, natürlich. Entschuldigung, Birte. Wie heißt denn dein Drache?“<br />
Aus Birte war hervorgeschossen: „Kwisitas.“ Alle hatten gelacht. Und Oma hatte Birte zu der gelungenen Namenswahl beglückwünscht.<br />
<br />
Lotte riss das Papier von weiteren Geschenken ab. Da war der Puppenwagen, den Birte von Oma bekommen hatte und dann Lottes Kinder-Koch-Set. Ein selbst gestrickter Pullover mit einer Prinzessin für Lotte, ein paar kleine Handschuhe für Birte. Eine Schneekugel und eine Packung Seifenblasen. Eine CD mit Kinderliedern, der neue Band von „Harry Potter“. „Der Gefangene von Askaban“ war damals neu und Mama hatte versprochen, ihn Lotte bald vorzulesen. Dazu kam es nicht, auch das Buch schmiss Mama später in den Müll. Doch über allen Geschenken thronte erhaben das Playmobil-Puppenhaus.<br />
<div>
<br /></div>
</div>
<div class="p1">
</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-91081328702515867532013-12-17T07:00:00.000+01:002013-12-18T10:00:37.317+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #17<h3 class="post-title entry-title" style="background-color: white; margin: 0.75em 0px 0px; position: relative;">
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<i>Achtung! Diese</i><i> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i></div>
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 17</b></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte klappte den Laptop zu. Ihre verschwitzten Hände rutschten an der glatten Oberfläche des Macbooks ab. Sie zitterten so stark, als würde sich ein Fieberanfall ankündigen. Mit kampflustiger Miene begegnete Lotte der verrückten Situation, die sie an eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erinnerte. „Also, ihr Geister. Zeigt ihr mir jetzt meine Vergangenheit und Zukunft?“ rief sie in den Raum hinein, doch es kam keine Antwort. Die Musik wechselte von „Stille Nacht“ zu „In dulci jublio“. Neben den vielen Geschenken entdeckte Lotte einen Plattenspieler, auf dem die Platte unter der Nadel rotierte. Auf dem Aufdruck in der Mitte waren Engel mit Trompeten und Mistelzweigen abgebildet. „Oh du Fröhliche – Die schönsten Weihnachtslieder“ stand darunter. Lotte musste lächeln. Das war die Schallplatte, die Oma immer am ersten Weihnachtstag aufgelegt hatte, wenn Mama und Papa mit Birte und ihr zur zweiten Bescherung am Weihnachtsmorgen gefahren waren. Nach Birtes Tod hatte es keine zweite Bescherung mehr gegeben. Im ersten Jahr war Weihnachten ausgefallen und dann waren die Großeltern immer an Heilig Abend zu Lotte und ihren Eltern gekommen. Die Platte war seitdem nicht mehr gespielt worden.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte lächelte. Ein wohliges Gefühl machte sich in ihr breit. Sie realisierte, wie sehr sie diese Heimeligkeit, dieses Gefühl einer intakten Familie vermisst hatte. Intakt? Mama und Papa haben sich sehr oft gestritten, erinnerst du dich? Sagte eine Stimme in ihr. Ja, aber an Weihnachten war immer alles in Ordnung...</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte zog ein großes Paket zu sich heran. Sie wurde von der Neugier gepackt, was drin sein mochte. Eilig riss sie das Glanzpapier von dem großen Karton, unter dem ein Playmobil-Puppenhaus zum Vorschein kam. Lotte stockte der Atem. Sie liebte dieses Puppenhaus, in dem Playmobil-Figuren aus dem 19. Jahrhundert wohnten. Mit Badezimmer, Wohnzimmer, einer Küche – es gab sogar eine kleine Toilette. Sie hatte dieses Haus geliebt, war wie wild im Kreis gesprungen, als sie es vor 14 Jahren zum ersten Mal unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt hatte. Birte hatte ihr bei ihrem Freudentanz völlig verblüfft zugesehen, hatte aber ebenso begeistert die Figuren bewundert, die Lotte aus dem Karton geholt hatte. Sorgfältig packte Lotte nun erneut den Karton aus. Alle Teile waren sorgfältig in Styropor eingeklemmt oder in Plastikfolien eingeschweißt. Alles war an Ort und Stelle.</span></span><br />
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<br /></div>
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<div class="p1" style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
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<i style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium;">Achtung! Diese</i><i style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium;"> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i></h3>
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<div class="p1">
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 16</b></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; line-height: normal;">
<b><br /></b></div>
<div class="p1">
Johanna Quandt und ihre ältere Schwester Mathilde schenkten sich wie jedes Jahr nach dem Weihnachtsessen zwei Gläser Pflaumenschnaps ein und prosteten sich zu. Die beiden Damen verbrachten seit unzähligen Jahren ihr Weihnachtsfest gemeinsam. Johannes Mann Herbert war bereits in den 60er Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Mathildes Carl war Herbert zwanzig Jahre später ins Jenseits gefolgt, nur dass sein Ticket Bauspeicheldrüsen-Krebs gewesen war. Und seit Mathildes Sohn Thomas mit seiner Familie in Amerika lebte, feierten die beiden ihr Weihnachten nur noch zu zweit. Thomas hatte sie schon oft eingeladen, in den USA mit der Familie zu feiern. Doch erstens mochten beide Damen das Fliegen nicht und zweitens konnten sie einer amerikanischen Weihnacht, die mehr mit Disneyland als mit der Geburt des Messias zu tun hatte, nichts abgewinnen. Sie saßen nach dem Kirchgang lieber zusammen in Johannas Wohnung, aßen Weihnachtsgans und tranken Pflaumenschnaps, während sie sich im Fernsehen einen Heimatfilm anschauten. In diesem Jahr passierte etwas unvorhergesehenes. Kaum hatte Johanna den Schnaps ausgeschenkt, klingelte das Telefon. „Da gehe ich nicht ran“, bellte sie. „Wie kann man die Leute an Heiligabend nur belästigen?“<br />
„Wahrscheinlich nur, wenn es etwas wichtiges es. Gehe besser ran“, empfahl Mathilde. Johanna wartete kurz, ob es noch einmal klingeln würde, dann erhob sie sich seufzend und schlurfte zum Tischchen im Flur, auf dem ein Telefon mit Wählscheibe stand, das Johanna vor über 40 Jahren von der Post bekommen hatte. Sie hob ab. „Quandt.“<br />
<br />
Im Nebenzimmer stellte Mathilde den Ton des Fernsehers leiser. Sie spitzte die Ohren, als sie ihre Schwester „Nun beruhigen Sie sich, Kindchen. Erzählen sie alles schön der Reihe nach. Wer sind Sie?“, sagen hörte.<br />
„Anja Wagner. Ihre Mieterin“, sagte das aufgeregte Mädchen am Ende der Leitung.<br />
„Und wie kann ich Ihnen helfen?“ fragte Johanna. „Ich dachte, Sie seien in München.“<br />
„Bin ich auch. Aber meine Mitbewohnerin Charlotte Mertens, Sie erinnern sich…“<br />
„Ich bin ja noch nicht dement. Was ist mit ihr? Sie sagten doch, dass Sie sie nach München mitnehmen würden über Weihnachten. Ich hatte Sie gefragt, als ich wegen der Nebenkosten bei Ihnen war. Sehen Sie mal, wie gut mein Gedächtnis ist.“<br />
„Ja, das hatte ich vor“, antwortete Anja. Johanna hatte das Gefühl, das Mädchen würde jeden Moment zu weinen beginnen. „Aber sie ist in Köln geblieben – und jetzt geht es ihr nicht gut. Sie rief mich an und…“<br />
„Ja, was denn?“<br />
„Sie erzählte etwas von einem Geschenk, das plötzlich in der Wohnung war und in dem ein Zahn war oder so. Es hat irgend etwas mit ihrer toten Schwester zu tun.“<br />
„Hören Sie, es ist Heiliger Abend und es ist sehr geschmacklos heute – oder überhaupt! – solche Scherze zu machen!“ schimpfte Johanna. Doch sie warf Mathilde einen besorgten Blick zu.<br />
„Ich weiß, es klingt alles völlig verrückt. Darum glaube ich ja auch, dass es Charlotte nicht gut geht. Ich wäre beruhigt, wenn Sie nach ihr sehen würden.“<br />
„Ich sage Ihnen, wenn das ein Scherz ist und Sie mich jetzt grundlos in die Nacht hinaus…“<br />
„Nein, nein. Wenn Sie nicht gehen wollen, dann rufe ich die Polizei und…“<br />
„Ha! Das fehlt mir noch. Polizei am Heiligen Abend in meinem Haus kann ich nicht gebrauchen. Haben Sie versucht, Ihre Freundin anzurufen?“<br />
„Ja, unzählige Mal. Vor fünf Minuten noch. Aber sie hat wohl ihr Handy ausgeschaltet…“<br />
Johanna seufzte. „Nun gut, ich werde nach dem Rechten sehen. Aber ich sagen Ihnen eins: Wenn das ein Scherz ist, dann sind Sie die längste Zeit meine Mieterin gewesen.“<br />
„Es ist kein Scherz, es ist keiner! Vielen Dank für die Mühen, Frau Quandt! Vielen Dank! Und Frohe Weihnachten!“<br />
„Die wünsche ich Ihnen auch“, verabschiedete sich Johanna und klang dabei überraschend mild.<br />
<br />
Sie legte auf. Mathilde war bis in den Türrahmen gekommen. „Wir müssen zum Mietshaus fahren“, sagte Johanna. „Es ist ein Mädchen dort und hat gewisse Probleme.“<br />
Mathilde schlug sich die Hand vor den Mund. Sie neigte zur Theatralik (und zur Tratscherei). „Ich dachte, du hättest dafür gesorgt, dass heute niemand dort ist.“<br />
„Das dachte ich“, antwortete Johanna, schlurfte zur Garderobe und nahm ihren Mantel. Mathilde trank in einem Zug den Rest ihres Pflaumenschnapses aus.<br />
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; line-height: normal;">
<br /></div>
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<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
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<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
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<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b><b>TÜRCHEN 15</b></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lottes Laptop stand noch unangetastet auf dem Wohnzimmer-Tischchen. Die Karte von Westeros, der Fantasy-Welt aus „Game of Thrones“, war zu sehen. Genau an der Stelle des Serien-Vorspanns, an der Lotte die Wiedergabe unterbrochen hatte. Trotz all der vielen funkelnden Lichter und Schatten im Raum, konnte Lotte den kleinen weißen Zahn sehen, der immer noch unweit der offenen Schatulle auf dem Parkett lag. Lotte war fassungslos. Niemals hätte jemand den Raum in kurzer Zeit so herrichten können. Niemand hätte all das Zeug, vor allem die riesengroße Tanne, unbemerkt in der Wohnung verstecken können. Das Christkind war durch Wände gekommen und hatte einfach so Geschenke gebracht.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Panik ergriff Lotte, die sie mit einem Mal äußerst schnell handeln ließ. Sie sah zur Küche rüber. Die Tür stand offen und Lotte konnte ihr Schlüsselbund sehen, das tatsächlich auf dem Küchentisch lag. Sie rannte in die Küche, stolperte fast, als sie zu gierig nach dem Schlüssel griff. Kaum hatte sie ihn, machte sie auf dem Absatz kehrt und hechtete ins Wohnzimmer zurück. PENG! Die Tür zum Flur fiel krachend ins Schloss. Und da ist niemand! Sie ist von selbst zugefallen!</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte riss an der Klinke, doch das Schloss war fest verriegelt. Während sie zerrte, hörte sie, wie eine weitere Tür verschlossen wurde: Die, die zu Lottes und Anjas Zimmern führte. Irgendjemand (irgendetwas) drehte von außen den Schlüssel mehrmals im Schloss herum. Sie rannte zu der Tür, obwohl sie ahnte, dass jeder Versuch, sie zu öffnen, sinnlos sein würde. Die Tür saß so fest in ihren Angeln, dass Lotte beinahe glaubte, sie sei nur eine Kulissentür, die fest in die Wand gegossen war. Gedanken jagten hektisch durch ihren Kopf: Aus dem Fenster springen. Dritter Stock. Etwa zehn Meter. Asphalt. Sprungtuch. Feuerwehr rufen. Polizei. Mein Handy liegt im Flur. MEIN! HANDY! LIEGT! IM! FLUR!</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Plötzlich hörte Lotte ein leises Knacken. Irgendwo legte sich eine Nadel in die Rille einer Schallplatte. Weiteres Knacken. Dann wurde der Raum von sanfter Musik durchdrungen: „Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, Einsam wacht…“ Die Musik wirkte überraschenderweise beruhigend auf Lotte. Sie ließ die Türklinke los. Eine Ruhe, wie sie in Reiseberichten Menschen erleben, die von Schlangen gebissen werden und durch das Gift gelassen ihrem Tod entgegen sehen. Lotte wendete sich dem Weihnachtsbaum und den vielen Geschenken zu. Egal, ob das alles hier eingebildet war oder echt (Einbildungen verströmen keinen Tannenduft und werfen keine Schatten): Offensichtlich wurde ihr keine Wahl gelassen. Jemand (etwas) hatte ihr einen Heiligen Abend bereitet. Das Christkind war durch die Wände gekommen und hatte einfach so Geschenke dagelassen.</span></span><br />
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<br /></div>
</div>
<div class="p1" style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
</div>
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<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<i>Achtung! Diese</i><i> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
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<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b><b>TÜRCHEN 14</b></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte war mucksmäuschenstill, als sie ihre in ihre Winterstiefel schlüpfte, ihren Mantel unter den Arm klemmte und ihre Handtasche nahm. Sie ging zur Wohnungstür und drückte die Klinke. Abgeschlossen. Lotte rappelte an der Tür. Doch, wirklich! Sie ist abgeschlossen! Lottes Blick wanderte zum Schlüsselbrett, doch kein Schlüssel hing daran. Sie durchwühlte ihre Handtasche: Handy, Schminkspiegel, Taschentücher, Tampons, ein Kugelschreiber. Kein Schlüssel. Sie klopfte ihren Mantel ab, doch es rasselte nicht, die Taschen waren leer.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte ließ all ihre Sachen fallen, als das nächste Klingeln so laut wie eine kleine Kirchenglocke tönte. KLING KLING KLING KLING! Kinder, kommt herbei! Das Christkind war da!</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Dann Stille. Lotte stand inmitten ihrer Sachen und starrte auf die Wohnzimmertür. Das hast du dir nur eingebildet. Das kann nicht sein. Du musst den Wohnungsschlüssel auf den Küchentisch gelegt haben. Manchmal machst du das. Du hast eine Panikattacke oder so gehabt. Aber jetzt ist alles gut. Du gehst in die Küche, nimmst den Schlüssel und verschwindest. Und du wirst sehen, dass hinter der Wohnzimmertür alles in Ordnung ist.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte wusste nicht, wie viel Zeit sie verstreichen ließ. Ihr Atem beruhigte sich, das Klingeln kam nicht wieder. Und je länger Lotte in der Stille stand, umso überzeugter war sie, dass sie sich das Klingeln nur eingebildet hatte. Schließlich fasste sie sich ein Herz und ging energisch auf die Tür zu. Sie drückte die Klinke, stieß die Tür auf und stolperte wie ein Kind ins Zimmer, das es keine Sekunde länger erwarten kann, an seine Geschenke zu kommen. Nur hier würden keine Geschenke sein.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte irrte sich. Als sie im Wohnzimmer zum Stehen kam, sah sie, dass das Christkind da gewesen war. Ein Weihnachtsbaum stand in der Zimmerecke und dominierte den ganzen Raum. Lametta, glitzernde Kugeln. Ein leuchtender Stern schmückten die breite und symmetrische Tanne und kratzte an die Zimmerdecke. Der Baum sah so perfekt aus, wie sonst nur die aus Plastik im Supermarkt. Doch dieser hier war echt. Tannenduft durchströmte den Raum so star, als würde der Baum schon seit Stunden hier stehen. Die brennenden Kerzen standen allesamt gerade und waren exakt lang, keine Flamme flackerte. Die Lichter reflektierten in den unzähligen Paketen, die in Glanzpapier gewickelt unter dem Baum lagen. Eine Weihnachtspyramide drehte sich in der Ecke, der Schatten ihres Propellers wanderte über die Zimmerdecke und sorgte für leichte Film Noir-Stimmung über all dem zauberhaften Lichterglanz.</span></span><br />
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<br /></div>
</div>
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<span class="s1"><br /></span></div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-15976952281986357192013-12-13T07:00:00.000+01:002013-12-18T09:56:31.885+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #13<h3 class="post-title entry-title" style="background-color: white; margin: 0.75em 0px 0px; position: relative;">
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<i>Achtung! Diese</i><i> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i></div>
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 13</b></div>
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<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte stützte sich auf die Kommode und starrte ihr Spiegelbild an. Sie hasste, was sie sah. Ein verschüchtertes Ding mit tränennassen Augen, beschlagenen Brillengläsern – und wunderschönen neuen Ohrringen. „Reiß dich zusammen!“ befahl Lotte dem Ding im Spiegel. „Da ist nichts im Wohnzimmer. Du hattest eine Vision oder so. Einen Tagtraum, der von der ganzen Scheiße kommt, die du in den letzten Jahren ertragen musstest.“ Ein kaputter Vater, der abgehauen und eventuell sogar tot war. Der niemals so stark war, sich mit dem Tod seiner jüngsten Tochter abzufinden. Eine alleingelassene Mutter, die gerade die Kraft aufbrachte, sich durch ihr Leben zu schleppen. Aber Lotte war nicht so wie ihre Eltern! Sie hatte alles zurückgelassen, um neu zu beginnen! „Du bist stark!“ beschwor sie ihr Spiegelbild. „Du bist stark!“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Sie würde jetzt ins Wohnzimmer gehen und feststellen, dass es da kein Geschenk, kein Glanzpapier und keinen Zahn gibt. Sie würde ihr Handy wieder einschalten, Anja zurückrufen und ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Und dann würde sie wie geplant ein paar Folgen „Game of Thrones“ anschauen und sich darüber freuen, dass die Adelsfamilien in der Serie deutlich verdorbener und kaputter waren als ihre eigene.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte wendete sich von ihrem Spiegelbild ab und trat auf die Wohnzimmertür zu. In diesem Moment erklang ein zaghaftes Klingeln, das Lotte durch Mark und Bein fuhr. Es war ein Klingeln aus einer längst vergangenen Zeit. Aus einer Zeit, in der noch alles gut war. Es war das leise Schellen, das immer aus dem Zimmer gekommen war, nachdem das Christkind alles vorbereitet hatte und einfach so Geschenke niedergelegt hatte. Mama hatte dann die Tür geöffnet und gerufen: „Das Christkind war da!“ Und Lotte war ganz vorsichtig ins Zimmer getreten, hatte sich ein wenig gegruselt, weil das Christkind ja durch Wände gehen konnte und hatte sich dann vom Weihnachtsbaum und den Geschenken überwältigen lassen.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Nein, dieses Klingeln kannst du gerade nicht gehört haben. Dachte Lotte. Doch als hätte jemand im Zimmer nebenan ihre Gedanken gelesen, klingelte es erneut leise – wenn auch nicht mehr ganz so zaghaft wie beim ersten Mal. Lotte ging vorsichtig ein paar Schritte zurück zur Wohnungstür. Du bist nicht verrückt. Da hat jemand geklingelt. Im Wohnzimmer ist jemand und klingelt. Der selbe jemand, der auch das Geschenk mit dem Schneidezahn abgelegt hat. Er muss sich irgendwo versteckt haben. In Anjas Zimmer oder in deinem. Und als du in der Küche und auf der Toilette warst, hat er das Geschenk abgelegt. Und jetzt steht er im Wohnzimmer und klingelt…Lottes Stimme zitterte. Ihre Hand wurde schweißnass, so dass sie glaube, ihr würde jeden Moment das Telefon entgleiten. „Da… Da war ein Päckchen im Wohnzimmer. Mit Glanzpapier. Ich dachte, es wäre von dir. Und darin war ein Kästchen. Mit einem Schneidezahn drin.“ In dem Moment traten Tränen in Lottes Augen. „Das hat mir Angst gemacht, Anja. Das ist nicht lustig.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Lotte, in unserer Wohnung war seit Tagen niemand mehr außer dir und mir. Außer du hast heimlich Typen mit nach Hause gebracht, ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein... Natürlich nicht.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Und ich schwöre dir, dass ich kein Päckchen zurückgelassen habe. Ich wolle dir etwas kaufen, aber du hast so bestimmt gesagt, dass du absolut gar nichts von Heiligabend wissen willst, da habe ich es gelassen. Und wenn schon, warum sollte ich dir einen Zahn schenken? Hältst du mich für pervers.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein... Ich weiß nicht. Weil ich dir erzählt habe, dass ich als Kind meiner Schwester mal einen ausgeschlagen habe… Das klingt bescheuert, aber…“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Das hast du mir nie erzählt. Sprichst du von deiner Schwester, die gestorben ist?“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Ja, von Birte.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Lotte, jetzt höre mir bitte zu. Ich glaube, dass es nicht gut ist, dass du alleine bist. Bitte gehe irgendwo hin.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein, mir geht es gut, ich…“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Falls es stimmt, was du sagst, geht es dir entweder nicht gut oder es ist irgendein stranger Typ am Werk, der… Ach, ehrlich gesagt glaube ich, es geht dir nicht gut. Geh zu Frau Quandt. Du weißt doch, wo sie wohnt.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte schluchzte unvermittelt. Anja hielt sie für verrückt! Frau Quandt würde sie auch für verrückt halten. Und dann würde sie ihre Wohnung verlieren. Dann würden alle denken, dass sie alleine nichts geregelt bekommen würde, weil sie aus einer schwierigen Familie kommt und dann… „Es ist schon gut. Danke! Frohe Weihnachten!“, sagte Lotte schnell und legt auf. Kaum zwei Sekunden später kam ein Rückruf von Anja. Doch Lotte hielt den Power-Knopf des Smartphones so lange gedrückt, bis es still wurde und das Display erlosch.</span></span><br />
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<br /></div>
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<span class="s1"><br /></span></div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-24339294952292018972013-12-12T07:00:00.000+01:002013-12-18T09:54:57.698+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #12<h3 class="post-title entry-title" style="background-color: white; margin: 0.75em 0px 0px; position: relative;">
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<i>Achtung! Diese</i><i> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i></div>
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 12</b></div>
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<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte wendete ihren Blick endlich von dem Zahn ab und schloss die Wohnzimmertür hinter sich. Sie atmete ein paar Mal tief durch und glaubte, den Schock verdaut zu haben. Zum Beweis warf sie ihrem Spiegelbild ein Lächeln zu, bevor sie ihr Handy aus ihrer Handtasche fischte. Ihre Hand zitterte so sehr, dass Lotte länger als gewöhnlich brauchte, um Anjas Namen in der Kontaktliste zu finden. Sie lehnt sich so entspannt wie möglich an die Kommode unter dem Spiegel, während sie das Freizeichen hörte. Bitte nicht die Mailbo… „Lottchen, was ist los?“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Hi Anja. Ich hoffe, ich störe nicht.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Es ist Heiligabend, gleich gibt es Essen, ich packe gerade ein paar Geschenke aus. Wobei solltest du stören? Scherz! Ich bin nur ran gegangen, weil dein Name im Display war.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Tut mir leid. Ich wollte mich nur für das Geschenk bedanken. Und… Es ist doch von dir, oder? Der Schneidezahn.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Ähm… Wovon redest du?“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lottes Knie wurden weich. „Komm, jetzt mach keinen Blödsinn. Du hast doch das kleine Päckchen im Wohnzimmer zurückgelassen.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein. Wirklich nicht. Was für ein Päckchen?“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lottes Stimme zitterte. Ihre Hand wurde schweißnass, so dass sie glaube, ihr würde jeden Moment das Telefon entgleiten. „Da… Da war ein Päckchen im Wohnzimmer. Mit Glanzpapier. Ich dachte, es wäre von dir. Und darin war ein Kästchen. Mit einem Schneidezahn drin.“ In dem Moment traten Tränen in Lottes Augen. „Das hat mir Angst gemacht, Anja. Das ist nicht lustig.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Lotte, in unserer Wohnung war seit Tagen niemand mehr außer dir und mir. Außer du hast heimlich Typen mit nach Hause gebracht, ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein... Natürlich nicht.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Und ich schwöre dir, dass ich kein Päckchen zurückgelassen habe. Ich wolle dir etwas kaufen, aber du hast so bestimmt gesagt, dass du absolut gar nichts von Heiligabend wissen willst, da habe ich es gelassen. Und wenn schon, warum sollte ich dir einen Zahn schenken? Hältst du mich für pervers.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein... Ich weiß nicht. Weil ich dir erzählt habe, dass ich als Kind meiner Schwester mal einen ausgeschlagen habe… Das klingt bescheuert, aber…“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Das hast du mir nie erzählt. Sprichst du von deiner Schwester, die gestorben ist?“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Ja, von Birte.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Lotte, jetzt höre mir bitte zu. Ich glaube, dass es nicht gut ist, dass du alleine bist. Bitte gehe irgendwo hin.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Nein, mir geht es gut, ich…“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">„Falls es stimmt, was du sagst, geht es dir entweder nicht gut oder es ist irgendein stranger Typ am Werk, der… Ach, ehrlich gesagt glaube ich, es geht dir nicht gut. Geh zu Frau Quandt. Du weißt doch, wo sie wohnt.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte schluchzte unvermittelt. Anja hielt sie für verrückt! Frau Quandt würde sie auch für verrückt halten. Und dann würde sie ihre Wohnung verlieren. Dann würden alle denken, dass sie alleine nichts geregelt bekommen würde, weil sie aus einer schwierigen Familie kommt und dann… „Es ist schon gut. Danke! Frohe Weihnachten!“, sagte Lotte schnell und legt auf. Kaum zwei Sekunden später kam ein Rückruf von Anja. Doch Lotte hielt den Power-Knopf des Smartphones so lange gedrückt, bis es still wurde und das Display erlosch.</span></span><br />
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<br /></div>
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<div class="p1" style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 11</b></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Und jetzt lag genau dieser Zahn hier im Wohnzimmer. Unsinn, es kann nicht derselbe Zahn sein. Dachte Lotte, während sie ein paar Schritte zurück machte, ohne den Zahn aus den Augen zu verlieren. Als sei er ein kleines Monster, das sie anfallen und sich in sie hineinfressen könnte. Wie das schlechte Gewissen, das sie hatte, wenn sie an die längst vergangene Sandkasten-Episode zurückdachte. Habe ich Anja erzählt, wie ich Birte einmal den Zahn ausgeschlagen habe? Spielt sie mir jetzt einen seltsamen Streich? Ha! Das wäre ein völlig verrückter Streich. Und einer, der überhaupt nicht lustig ist! Lotte erreichte die Wohnzimmertür und ging vorsichtig in den Flur. Wahrscheinlich hatte sie die Geschichte tatsächlich einmal erzählt. Auf der WG-Party vielleicht, zu der Anja sie vor zwei Monaten mitgenommen hatte? </span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Lotte hatte auf der Party mehr getrunken als sie gewöhnt war und versucht, fröhlich zu wirken. Sie musste die Geschichte erzählt haben, als es darum ging, Anekdoten auszutauschen, welche Gräueltaten man seinen Geschwistern angetan hatte, als man noch klein war. Das taten Leute doch. „Ich habe meine Schwester damals so sehr gehasst, dass ich all ihre Poster zerrissen habe“, „Das ist ja gar nichts, mein Bruder und ich haben uns damals so sehr gehasst, dass ich ihn absichtlich im Schwimmbad untergetaucht habe. Ich schwöre, wenn meine Mutter nicht dazwischen gegangen wäre, wäre er ertrunken.“</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Die Geschichten wurden so erzählt, als würde man mit ihnen beweisen, dass die Geschwisterliebe größer und inniger ist, je härter man sich früher gestritten hat. Da musste Lotte in der Party-Runde erzählt haben: „Meine Schwester und ich haben uns so sehr gehasst, dass ich ihr einmal einen Zahn ausgeschlagen habe.“ Es hatte gut getan, das so zu erzählen, überhaupt mal wieder von Birte zu erzählen. Ja, so musste es gewesen sein. Ich glaube, so war es tatsächlich. Und Anja hat die Story gehört und spielt mir jetzt einen Streich, weil ich Weihnachten nicht feiern will. Ein Anti-Weihnachtsgeschenk für die Anti-Weihnachts-Lotte. Das war die schlüssigste Erklärung. Lotte würde Anja anrufen, über den Witz lachen und sie dann neugierig fragen, wo sie einen Kinderzahn aufgetrieben hatte. Nicht einen Kinderzahn. Es ist Birtes Zahn!</span></span><br />
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<br /></div>
</div>
<div class="p1" style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
</div>
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<div class="post-body entry-content" id="post-body-3047439072187044402" style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 1.4; position: relative; width: 620px;">
<div class="p1">
<span class="s1"><i><br /></i></span></div>
</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-28474318921781999822013-12-10T07:00:00.000+01:002013-12-18T09:53:24.513+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #10<h3 class="post-title entry-title" style="background-color: white; margin: 0.75em 0px 0px; position: relative;">
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<i>Achtung! Diese</i><i> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html">TÜRCHEN 1</a>!</i></div>
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<i>Hier geht es weiter mit:</i></div>
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<b><br /></b><b>TÜRCHEN 10</b></div>
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<b><br /></b></div>
<div class="p1">
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Eins… Zwei… Drei… Lotte starrte drei Sekunden lang in die Schatulle ohne einen einzigen Gedanken zu haben. Dann raste ein Impuls durch ihren Kopf. Weg damit! Weg damit! Lotte stieß die Schatulle von sich, so als sei sie ein Basketball, den sie an eine Mitspielerin passen müsste. Sie hatte drei Jahre lang Center in der Mädchenmannschaft des Gymnasiums gespielt. Hier hatte sie ein paar wenige Freundinnen gehabt in den einsamen Jahren, die auf das Verschwinden ihres Vaters folgten. Und jetzt sollte dieses Kästchen verschwinden! Während es in einem eleganten Bogen durchs Zimmer flog, hatte Lotte tatsächlich kurz die Hoffnung, es würde sich einfach in Luft auflösen – auf die gleiche Art, wie es ins Zimmer gekommen war.</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;"><br /></span></span>
<span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Doch das Kästchen prallte an der dünnen Trennwand zur Nachbarwohnung ab und schlug auf dem Boden auf. Natürlich tut es das. Es ist ja auch nicht einfach aus dem Nichts aufgetaucht, irgendwer – ANJA! – hat es hier hingelegt. Der Deckel der kleinen Schatulle riss ab und mit leisem Klick-Klick-Klick purzelte der Schneidezahn aus dem Kästchen über den Parkett-Boden. Er war so klein, dass jemand, der ins Zimmer gekommen wäre, ihn nicht gesehen hätte. Doch Lotte sah den Zahn. Strahlend weiß wie eine kostbare Perle lag er wenige Meter von ihr entfernt zwischen Sessel und Tischchen. Er erinnerte sie daran, wie sie mit Birte einmal im Sandkasten auf einem Spielplatz gesessen hatte. Lotte hatte einen Sandkuchen gebacken. Und Birte, gerade einmal zwei Jahre alt, hatte sich mitten reingesetzt, ehe Mama kommen konnte, um den Kuchen zu bewundern. Lotte hatte ihre Schwester geschlagen. Sie erinnerte sich an Blut und unerträgliches Geschrei. Sie erinnerte sich, dass das Schreien eine Genugtuung gewesen war, bis Mama gekommen war und Birtes Zahn aus dem Sand gepuhlt hatte. Dann hatte Lotte plötzlich auch weinen müssen – erschreckt über ihre eigene Brutalität. Und über die Tatsache, dass es Konsequenzen hatte, wenn man impulsiv handelte.</span></span><br />
<div style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
<br /></div>
</div>
<div class="p1" style="color: black; font-family: 'Times New Roman'; font-size: medium; font-weight: normal;">
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<i style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;">Hier geht es weiter mit:</i><br />
<br />
<b style="color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;">TÜRCHEN 9</b><br />
<div class="p1">
<span class="s1"><br /></span>
<span class="s1">Jetzt, als sie die Nudeln in sich hinein schaufelte und sich über einen Server in Tonga nach Westeros teleportierten ließ, fühlte sich Lotte zum ersten Mal, seit sie in Köln war, wirklich befreit. Alle mussten mit ihren Familien Weihnachten feiern. <i>Nur ich bin frei! Ich habe keine Familie mehr! </i></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1">Lotte sprang mit federndem Schritt in die Küche, als sie nach der ersten „Game of Thrones“-Folge ihren leeren Teller zum Spülbecken brachte. Sie ging ins Bad und pinkelte, betrachtete beim Händewaschen noch einmal stolz ihre neuen Ohrringe, die nicht zum Schlabberlook passten, die sie aber heute unbedingt tragen wolle. Zurück im Wohnzimmer ließ sich Lotte auf den Sessel fallen und startete die nächste Folge. Der Ladekreis drehte sich stoisch, während eine illegale Verbindung zum Server in Tonga aufgebaut wurde. Und während er sich drehte, fiel Lottes Blick auf ein Päckchen in der Ecke des Zimmers. Es war in goldenes Glanzpapier gewickelt und mit einer großen roten Schleife verziert. Obwohl es nur sehr klein war, war das Päckchen so auffällig verpackt, dass Lotte sich wunderte, es nicht schon früher bemerkt zu haben. <i>Es war doch eben noch nicht da? Muss es wohl… </i>Dachte sie. Irgendwo tief in ihr flüsterte eine Stimme, die Lotte kaum hören konnte (wollte). <i>Das Christkind geht unbemerkt durch Wände und legt </i>einfach so <i>Geschenk nieder.</i></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><i><br /></i></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1">Neugierig ging Lotte zu dem Paket, das gleich zwischen Sofa und Fernseher stand und betrachtete es zunächst mit leichtem Sicherheitsabstand, so als könnte es explodieren, wenn sie ihm zu nahe käme. Das Deckenlicht spiegelte sich darin, so dass das Paket wie ein kleiner Goldbarren aussah. Lotte hatte Anja mehrmals gesagt, dass sie absolut nichts Weihnachtliches an Heiligabend gebrauchen konnte. Aber es sah Anja ähnlich, dass sie sich über Lottes Wunsch hinweg gesetzt und doch eine Überraschung zurückgelassen hatte. <i>Eine andere Erklärung gibt es nicht. Eine Erklärung, warum du das Paket so lange nicht sehen konntest, obwohl es auffällig hell glänzt, gibt es allerdings auch nicht.</i></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><i><br /></i></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1">Lotte näherte sich vorsichtig und hob das Paket hoch. In dem Moment erklang ein tönender Tusch! Lotte ließ das Päckchen fallen, fing es aber mit wedelnden Armen wieder auf. Der Tusch gehört zum schmissigen Beginn der „Game of Thrones“-Titelmelodie. Die Verbindung nach Tonga stand also. Lotte wickelte vorsichtig die rote Schleife vom Paket und zog den Tesafilm ab, der sich sehr leicht vom glatten Lackpapier lösen ließ. Die Titelmelodie der Fantasy-Serie gab dem Auspacken eine absurde Dramatik.</span></div>
<br />
<div class="p1">
<span class="s1">Lotte drückte die Space-Taste auf ihrem Laptop und sorgte für Ruhe. Unter dem Papier war ein graues Kästchen zum Vorschein gekommen – eines, in dem normalerweise Ohrringe oder Armbänder aufbewahrt werden. <i>Normalerweise, </i>dachte Lotte<i>, </i>weil sie ahnte, dass keine Ohrringe darin sein würden. Lotte hob vorsichtig den Deckel vom Kästchen. Es war mit synthetischer Watte ausgefüllt. Lotte musste etwas davon abziehen, um das Schmuckstück im Inneren des Kästchens zu enthüllen. Sie spürte, wie ein Ziehen durch ihre Haarwurzeln und dann ihren Nacken hinab flüchtete. In dem Kästchen lag umhüllt von Watte ein winzig kleiner Schneidezahn.</span></div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/11388314049197805926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-602070327916462298.post-30474390721870444022013-12-08T07:00:00.000+01:002013-12-10T12:53:47.310+01:00Der gruseligste Adventskalender der Saison... #8<i style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;">Achtung! Diese</i><i style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"> weihnachtlich-traurige Gruselgeschichte startet bei <a href="http://nullzwei.blogspot.de/2013/12/der-gruseligste-adventskalender-der.html" style="color: #888888; text-decoration: none;">TÜRCHEN 1</a>!</i><br />
<i style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;">Hier geht es weiter mit:</i><br />
<i style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><br /></i><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"></span><span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><b>TÜRCHEN 8</b></span><br />
<span style="background-color: white; color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><b><br /></b></span>
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<span class="s1">Lotte hatte die Beine an sich heran gezogen und den Teller mit den Nudeln zwischen die Knie geklemmt. Sie trug ihre Frottee-Hose mit der Maus und dem kleinen blauen Elefanten darauf. Dazu dicke Socken, die Oma vor einigen Jahren gestrickt hatte. In diesem Kuschel-Outfit kuschelte sie sich auf den Kuschelsessel, den Anja und sie zwei Wochen nachdem Lotte eingezogen war, auf der Straße gefunden hatten. Das Ikea-Sofa, das dem Sessel vor dem zu alten Röhren-Fernseher Gesellschaft leistete, hatte Anja vor über einem Jahr bei ihrem eigenen Umzug aus ihrem Kinderzimmer mitgebracht. Der Fernseher war aus, Lotte hatte ihr Macbook auf den kleinen Wohnzimmertisch gestellt, der das Wohnzimmer-Mobiliar komplett machte. Obwohl das Zimmer nicht sehr groß war, wirkte es mit den wenigen Möbel beinahe wie ein kleiner Ballsaal. Die Decken der Altbau-Wohnung waren deutlich über drei Meter hoch und mit Stuck verziert. In der Küche nebenan gab es keinen Stuck, da hier im Krieg eine Bombe durch die Decken gerauscht war. Auch die verschlungenen Rosen, die der Stuck an der Wohnzimmerdecke darstellte, waren zum Teil quer durch ihre weißen Gips-Blüten zerteilt worden. Eine dünne Wand teilte seit den 70er Jahren die ehemalige Großstadtwohnung aus dem frühen 20. Jahrhundert in zwei vermietbare Wohnungen ein. Die Vermieterin Frau Quandt („Ich habe nichts mit denen von BMW zu tun, glauben Sie ja nicht, dass ich reich bin!“) war fast 80 Jahre alt und stolz darauf, die Enkelin des ersten Besitzer des Hauses zu sein. („Mein Großvater lebte hier noch mit Personal, aber glauben Sie ja nicht, dass ich reich bin! Ist alles weg seit der Wirtschaftskrise. Also der aus den 20ern, die von heute kann man ja kaum so nennen. So lange die Leute noch Videospiele und all diesen Unsinn kaufen können, hamwer auch noch keine Krise.“) </span></div>
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<span class="s1">Frau Quandt hatte Lotte erzählt, dass sie genau darauf achtet, nur ordentliche Leute ins Haus zu holen, das ja einen Ruf zu verlieren hätte. Sie hatte wohl erwartet, Lotte wäre stolz, wenn sie indirekt erfahren würde, dass sie unter die Kategorie „ordentliche Leute“ fällt. <i>Ob Mama mich da auch einsortieren würde? </i>Frau Quandt hatte auch erzählt, wie sehr es damals geschmerzt hätte, die prächtigen Wohnungen mit Wänden zu durchtrennen. „Aber was will man machen, kriegt ja so große Wohnungen heute nicht mehr vermietet“, sie hatte mit einem krächzenden Lachen hinzugefügt: „Früher war vielleicht Wirtschaftskrise, aber gut gelebt hammse.“ Lotte hatte die abstruse Aussage unkommentiert gelassen, schließlich wollte sie nicht, dass Frau Quandt sie wieder aus der „Ordentliche Leute“-Akte nahm. Sie hatte unbedingt in dieser Wohnung wohnen wollen, die einem alten Schmuckkästchen gleichkam, in dem schon viele Kostbarkeiten aufbewahrt worden waren – und eventuell auch ein paar, die es nicht wert gewesen waren, aufbewahrt zu werden. <i>Hier kann ich mich </i>zu Hause <i>fühlen. </i>Hatte Lotte bei ihrer Führung durch die Wohnung gedacht, während der Anja mit Frau Quandt flirtete und betonte, dass sie ihr Zimmer nicht aufgeräumt hätte, obwohl es sich als absolut geleckt herausstellte. (Das war das letzte Mal gewesen, dass Lotte das Zimmer so ordentlich und unverqualmt gesehen hatte, aber Anja klärte Lotte schnell darüber auf, dass man Frau Quandt immer den Eindruck vermitteln musste, man könne jederzeit seine drei Ave Maria aufsagen.)</span></div>
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<span class="s1">Anja und Lotte hatten gleich große Zimmer und teilten sich das spartanisch eingerichtete Wohnzimmer. Lottes Zimmer war ähnlich spartanisch. Sie war mit einem Rollkoffer voll Klamotten nach Köln gekommen, aus ihrem alten Zimmer wollte sie nichts mehr bei sich haben. Ein Regal, Schreibtisch und -stuhl und ein Lattenrost mit Matratze hatte sie sich leisten können, dann war fast ihr gesamtes Startkapital (das meiste waren Ersparnisse von einem Platzanweiser-Job im Kino) aufgebraucht gewesen. Lotte wollte nichts um sich herum haben, was sie an Mama, Papa und (Birte) ihre Kindheit erinnerte. Köln sollte ein Neubeginn sein. Anja dagegen hatte quasi ihr gesamtes Kinderzimmer von Bayern nach Köln exportiert. Inklusive eines riesigen Lebkuchen-Herzens, das ihr Freund Dennis auf einem Oktoberfest gekauft hatte. Und auf dem natürlich „I moag di“ stand. Dennis war in Bayern geblieben und Anja versuchte, ihn an jedem Wochenende zu sehen. Der Draht in die Heimat wurde so oft wie möglich genutzt, während Lotte alles mögliche tat, ihn zu durchtrennen.</span></div>
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