Der erste Absatz ist ziemlich theatralisch geraten, wie? Aber das passt zu The Broken Circle (wie der Film in Deutschland heißt), denn die Story rund um ein unglaublich sympathisches belgisches Paar, das eine unglaublich sympathische Tochter hat und auch noch sympathische Musik macht, lässt keine Theatralik aus. Der Trailer des Films macht Lust auf einen Kinobesuch, verschweigt aber alle großen Story-Twists. Es ist klug, nichts über die eigentliche Filmhandlung zu verraten - es könnte abschreckend wirken. Denn jeder, der ein Ticket für den Film kauft, sollte sich klar sein, dass er den traurigsten traurigsten traurigsten Film sehen wird, der je gemacht wurde.
Die Story lässt keine große dramatische Wendung aus und strebt immer nach den großen Gefühlen. Das ist mutig. Denn wer wirklich kompromisslos das große Gefühlskino will, läuft Gefahr, als einfältiger naiver Kitschpapst dazustehen, der mit Gefühlen spielt anstatt sie zu analysieren. Das ist der Grund, weswegen so viele Arthaus-Filme unterkühlt und langweilig wirken - sie sind mutlos.
Dieser Film ist es nicht. Die Filmemacher verstehen es, die Fallen, denen sie sich stellen, mit elegant eingesetzten Erzähltechniken wie Rückblenden, Montagesequenzen und fantastischen Dialogen, auszuweichen. Und haben so einen wunderbar emotionalen und gleichzeitig hochintelligenten Film geschaffen.
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