Dienstag, 20. September 2011

Man kann keine Schiffe in sinkenden Schiffen versenken


Ich nehme an, wir sind uns einig: Normalerweise (außer in Filmen von David Lynch und Drehbüchern von Charlie Kaufman) gibt es das Filmuniversum, in dem ein Film spielt, nicht im Film selbst. Will heißen: Han Solo und Prinzessin Leia können an einem Videoabend keinen Star Wars-Film gucken, James Bond weiß nichts davon, dass er eigentlich nur ein Kino-Agent ist und sein Anzug normalerweise knittern würde, die Kinder aus "Es" werden als Erwachsene niemals einen Stephen King-Roman lesen können.

Nächstes Jahr kommt unglaublicherweise die Verfilmung des Bleistift-Spiels "Schiffe versenken" in die Kinos. Ich frage mich nicht nur, warum man für "Schiffe versenken" Filmrechte einkaufen muss – mal ehrlich, wie soll jemand nachweisen, dass man ein Drehbuch von diesem "Spielt-man-heimlich-im-Unterricht-Langeweile-Töter" geklaut hat.

Ausgehend von oben genannter Theorie ist es doch so, dass die Figuren in "Battleship" nicht "Schiffe versenken" spielen können werden. Denn das Spiel wäre ja das Filmuniversum im Filmuniversum – und das geht ja nicht. Also frage ich mich: Wer will einen Film über Leute sehen, die zu doof zum "Schiffe versenken"-Spielen sind.

2 Kommentare:

  1. Also ich glaub ja nicht, dass die Produzenten wirklich "Schiffe versenken" im Kopf hatten, als Sie das Buch entwickeln ließen... eher der deutsche Verleih, der wieder mal einen echt guten deutschen Titel gebraucht hat. Kriegsschiff klingt dann ja auch nicht richtig sexy ....

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  2. Doch doch, der Film ist ganz explizit eine Adaption des Spiels. Die Rechte wurden bei Hasbro eingekauft. Kann man u.a. hier nachlesen: http://www.battleshipmovie.net/

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