Heute ist meine Zeit als Provinzschreiber für die Kölnische Rundschau beendet. Das bedeutet leider auch, dass es die Provinzperlen in diesem Blog nicht mehr geben wird (okay, vielleicht lässt sich auch die ein oder andere Provinzperle in manchem Kölner Karnevalsverein finden - aber das wäre nicht das selbe).
Zum Abschluss gibt es aber immerhin eine Doppelfolge, so dass die Serie standesgemäß zu Ende geht.
Folge 1 - Eine historische Provinzperle
Meine letzte Geschichte für die Lokalredaktion handelt vom enteigneten Bedburger Rathaus, das ich schon einmal hier thematisiert habe.
Beim Lesen von Unterlagen aus dem Stadtarchiv bin ich auf eine ganz erstaunliche Form der Vergangenheitsbewältigung gestoßen. Ein Mann, der mit anderen Nazis in der Reichskristallnacht durch das Haus der Familie Franken (das heutige Rathaus) wütete - und natürlich nichts anrührte sondern nur den anderen bei der blinden Zerstörungswut zusah - sagt 50 Jahre später:
"Eine Köchin wollte sich mit einem Kochlöffen wehren. Da haben die SA-Leute den Alten Fritz von der Wand gefegt und haben das Bild auf die Köchin geschlagen, so dass sie ,eingerahmt' da stand."
Damit es in der Erinnerung alles nicht mehr so schlimm erscheint, stelle man sich den Überfall also wie eine lustige Dick-und-Doof-Slapstickeinlage vor.
Folge 2 - Der Abschied
Aber ich will Bedburg und sein Schwesternstädtchen Kaster nicht mit einer so finsteren Anekdote verabschieden. Denn in den letzten zweieinhalb Monaten habe ich mich im Schlossstädchen wohl gefühl und bin sehr herzlich aufgenommen worden. Ich denke trotz mancher Provinzperle, dass man sich hier als Lokaljournalist gut einrichten kann.
Daher zum Abschied eine kleine Wohlfühl-Collage für Bedburg und Kaster in den rotstichigen Farben des Heimatfilm-Jahrzehnts. Sie bekommt den Heimatfilm-Titel:
Wiedersehen (im) Schlossstädchen
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