Sonntag, 31. Oktober 2010

Sonntagsbüdchen (13)

Das heutige Sonntagsbüdchen ist wieder ein ganz spezielles. Es kommt aus Köln:


Nachtrag: Ich weiß nicht, was hier los ist, Michael Jackson erscheint? Wo ist das Büdchenfoto?


Brennende Barrikaden rund um den Ubhf-Vineta-Straße, Greifenhagener Straße muss dicht gemacht werden !!!


Nachtrag 2: Das habe ich nicht geschrieben! Wer pfuscht mir hier in den Blog rein? Bei Menschen, die mehr als zweimal sonderbehandelt werden, wird die Strafverfolgung nach spätestens zehn Jahren eingestellt.  Ein Hacker?  Ich will nur den Mann mit eigenen Augen sehen, der mir den schlimmsten Alptraum meines Lebens eingebracht hat. Ich will mich überzeugen, dass dieser Kerl tatsächlich nur ein zierliches Männchen mit einem jungenhaften Gesicht ist, dem man zunächst alles zutraut, nur nicht, dass er sich an einem 13-jährigen Mädchen vergreift. Aber das Geschriebene kommt mir doch seltsam vertraut vor...


Obwohl ich natürlich nicht gerne unpfrofessionell auftrete, habe ich mein Telefoninterview mit Bela B. heute Nachmittag leider genauso begonnen. Das ist eben ein Reflex bei Menschen, die man seit seiner frühen Jugend irgendwo in ein Paralleluniversum reingedacht hat, von dem man eigentlich nicht Teil sondern immer mal wieder nur Zaungast ist. Ein Universum, von dem man immer mal wieder geträumt hat, dass man es irgendwann betreten darf. Obwohl ich meine, nicht zu Fan-Hysterien zu neigen, bin ich nervös, wenn ich die ärzte interviewen soll – ähnlich würde es mir wohl nur bei Steven Spielberg oder Stephen King gehen.

Ach, wahrscheinlich muss ich ehrlich zu mir selbst sein und zugeben, dass ich doch zur Fan-Hysterie neige. Wie sonst hätte während des Interviews folgender Dialog zu stande kommen können: Bela erzählt gerade, dass seine neue Platte einen Platz hinter KISS und einen Platz vor Udo Jürgens in den Charts eingestiegen ist. Er sagt: “Gute Gesellschaft, KISS habe ich als Jugendlicher gehört, während meine Eltern Udo Jürgens gehört haben”, ich werfe eilig ein: “Außerdem hast du Udo Jürgens mal in einem Fahrstuhl getroffen! Das steht in eurer Band-Biografie!” Belas Antwort: “Meine Güte, du hast dich ja akademisch mit uns auseinandergesetzt.”


Nachtrag 3: Ich erkenne diesen Post. Ich habe ihn vor über einem Jahr geschrieben. Es scheint, als seien untonte Posts vom Blog www.rot-auf-weiss.de zurückgekehrt, den ich vor wenigen Monaten beerdigt habe. Ich.... AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH!!!

ICH WEISS, WAS DU LETZTEN SOMMER GEBLOGGT HAST!

Freitag, 29. Oktober 2010

Drei Fragen zur Integrationsdebatte



1. Wenn die Kanzlerin sagt, dass "Multi-Kulti gescheitert" sei, ist ihr dann eigentlich klar, dass diese Sätze Wasser auf die Mühlen von Rechtspopulisten sind? Sollte sie daher als deutsche Kanzlerin mit solchen Formulierungen nicht etwas vorsichtiger sein?

2. Wenn ich in zahlreichen Leserbriefen, die bei meinem Ex-Arbeitgeber Kölnische Rundschau ankommen, lese, dass sich die Deutschen im Ausland hervorragend integrieren würden und das daher auch von den hiesigen Ausländern erwarten können, meinen sie dann auch die Deutschen, die ich in Buenos Aires kennen gelernt habe? Die dort in Vierteln leben, die von Zäunen umgeben sind und von Sicherheitsleuten bewacht werden? Die in Argentinien deutsche Zeitungen, deutsche Radiosender und deutsche TV-Kanäle haben? Die ihre Kinder auf Elite-Schulen schicken? Die in ihrem Clubraum Flaggen aus dem Kaiserreich hängen haben?

3. Wie fühle ich mich als frisch in Deutschland angekommener Ausländer, wenn ich zur Kölner Stadtverwaltung muss und die Eingangshalle wie ein Staatspalast aussieht?


Eine Halle, in der der Boden steil nach oben führt, so dass ich automatisch eine Bettelhaltung einnehmen muss, um voran zu kommen. Und was denke ich dann, wenn sich der Fahrstuhl öffnet und neben deutschen Anzugträgern ein Ausländer aussteigt, der Putzeimer trägt?


Tolle Beitäge zum Thema gibt es im wunderbaren Blog von Kübra Yücel.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Die Folter, wenn man trotz Müdigkeit einen Film ansehen will

1. Man hat die Beine hochgelegt, die Raumtemperatur sicherheitshalber etwas runtergefahren und ein koffeinhaltiges Getränk bereitgestellt. Man spürt, dass man bald müde werden wird, doch man ist sich sicher, dass die Müdigkeit nicht gewinnen wird. Diesmal nicht!

2. Die Müdigkeit beginnt, sich breit zu machen, doch sie hat noch nicht die Augen becirct. Stattdessen wächst die Sehnsucht, sich eine Decke zu holen oder sich wenigstens auf die Couch zu legen. Man gibt dem Drang nicht nach, verpasst aber erste Dialogzeilen des Films, weil man sich mehr auf den skrupellosen Gegner im eigenen Körper als auf die Handlung konzentriert.

3. Man trinkt eine große Menge des koffeinhaltigen Getränks in einem Zug aus, in der Hoffnung, dass die Konzentration wieder zurück kommt. Tatsächlich kommt sie kurz zurück. Für maximal eine Minute, wie sich herausstellt, denn plötzlich tritt Punkt Vier ein:

4. Das Fernsehenbild verdoppelt sich, weil die Augen beginnen, sie zu entspannen. Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem man weiß, dass man nicht mehr gewinnen wird. Trotzdem versucht man, der Müdigkeit ein Schnippchen zu schlagen und versucht, krampfhaft, die Augen unter Kontrolle zu bringen, damit sich beide Fernsehbilder wieder überlagern. Das ist so anstrengend, dass man vom Film nichts mehr mitbekommt. Aber das macht in dem Moment nichts. Lieber eine Minute verpassen, um danach wieder gut gucken zu können, als jetzt einzunicken.

5. Es hilft nichts. Das Fernsehenbild driftet immer wieder in zwei Einzelbilder auseinander. Und die Kampfbereitschaft lässt nach. Jetzt versucht man eine neue Strategie: Man konzentriert sich einfach auf eines der beiden Bilder und ignoriert das andere. Ist nicht so leicht. Denn immer das Bild, auf das man sich konzentrieren will, driftet weg. Selbst wenn man nur mit einem Auge hinsieht.

6. Das augenrollende "Dem-Bild-Hinterherjagen" ermüdet so stark, dass die Augen zu fallen. Jetzt hilft nur noch zen-meisterliche Willensstärke. Krampfhaft hält man seine Augen auf. Vom Film bekommt man schon lange nichts mehr mit. Doch das spielt kaum noch eine Rolle. Es geht nur noch darum, die Müdigkeit nicht siegen zu lassen.

7. Schließlich gibt man den Kampf auf und versucht sich damit zufrieden zu geben, nur noch den Ton des Films zu hören. Hörspiele sind schließlich auch etwas Schönes. Und es gibt genug blinde Menschen, für die jede Filmerfahrung genau so ist.

8. Man wacht genau in der Sekunde auf, in der der Abspann des Films beginnt. Überrascht stellt man fest, dass man sich hingelegt hat. Kurz glaubt man auch, vom Film nichts verpasst zu haben und wundert sich, warum das Ende so abrupt kommt. Dann wird einem klar, dass man wieder einmal gegen die Müdigkeit verloren hat.


Und jetzt erkläre mir bitte jemand vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, warum man genau diese Tortur zugemutet bekam, wenn man die Filme eines kürzlich verstorbenen wichtigen deutschen Film- und Theaterregisseurs ansehen wollte.

Gehört solche Folter auch zum Kulturauftrag? Oder warum wurden die Filme von Christoph Schlingensief auf 3Sat erst ab 0.55 Uhr ausgestrahlt? Und ist es nicht zynisch, einen Film, den Schlingensief sich zu seinem 50. Geburtstag gewünscht hat, erst um 4.40 Uhr zu zeigen?

Ich hatte von der Filmnacht jedenfalls nicht viel. Punkt 8 setzte bei mir schon um 2.30 Uhr ein.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Nerds.

Filme über picklige Kids, die sich für Comics und Computer interessieren und bei Mädchen nicht landen, scheinen salonfähig zu werden. Zur Zeit läuft mit "The Social Network" ein Nerdfilm für Nichtnerds und mit "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" ein Nerdfilm für Nerds im Kino.


The Social Network
Gesehen im: Cinedom, Köln, 9. Oktober, 20 Uhr
Gesehen mit: Einer – zum Film passend – über Facebook gefundenen Begleitung.


Ein junger Programmierer erfindet fast zufällig ein Computerprogramm, mit dem man sich unterinenander vernetzen kann. Sein Kumpel gibt ihm Geld, um das Programm zu vermarkten. Das will er mit Hilfe von Werbung tun. Der junge Programmierer hält sich lieber an den Rat eines hippen Internet-Unternehmers und lässt sein frisch programmiertes Netzwerk erst wachsen, bevor er es mit Werbung füllt. Und dann sind da noch zwei Schnösel, die behaupten, die eigentlichen Erfinder des Programms zu sein, sonst aber nicht viel machen.

Auf der Handlungsebene hat David Finchers Facebook-Entstehungs-Mythologisierung kaum mehr zu bieten. Umso erstaunlicher ist es, dass die Filmemacher es geschafft haben, rund um diese eigentlich sehr langweilige Geschichte ein amüsantes Porträt der Internet-Jungunternehmer der letzten Jahre zu entwerfen. Spaß macht der Film auf jeden Fall.

Doch ich hatte das Gefühl, dass der Film es nicht wirklich schafft, seine Hauptfigur zu verstehen. Beziehungsweise nicht weiß, was er von ihr halten soll.  Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ist nicht nett, aber auch nicht unnett, er ist nicht cool aber auch nicht wirklich uncool, er hat einerseits Angst vor Berührung, ist aber schnellem drckigen Toilettensex nicht abgeneigt. Er geht nicht auf Partys, lässt aber auch mal die Sau raus. Mit Mädchen kann er nichts anfangen, doch er datet eine Campus-Schönheit.



Ich hatte nach dem Film keine Ahnung, was mir über Zuckerberg erzählt werden sollte. In einigen Gesprächen und Kritiken habe ich das Argument gehört, dass genau das die Stärke des Films ist. Zuckerberg sei ein Autist, der nicht zu fassen sei, weil er eben nicht sozialfähig sei. Das mag für viele Leute funktionieren, für mich tut es das nicht. In "Social Network" wird im Prinzip erzählt, dass man Zuckerberg so oder so sehen kann, dass man Facebook ablehnen oder Fan von dem Netzwerk sein kann. Aber das weiß man doch auch ohne den Film, oder?

So ist "Social Network" nur ein amüsanter Streifen, der sehr harmlos an einem Internet-Gründermythos mitstrickt. Vielleicht ist mehr auch gar nicht machbar, weil hinter dem Mythos eben doch viel unspektakulärere Ereignisse stehen, als man glauben könnte.


Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Gesehen im: Cinedom, Köln, 21. Oktober, 20 Uhr
Gesehen mit: Dem tapferen Mitplotter zur Belohnung nach tapferem Plotten


Offensichtlich sympathisieren die Filmemacher der Filadaption des Comics "Scott Pilgrim" so sehr mit Nerds, dass sie nicht einmal die Pickel der Hauptdarsteller verbergen wollten, um so Identifikationsfläche für die Zielgruppe zu schaffen. Der Film wurde offensichtlich digital in Hochauflösung gedreht, die Maskenbildner haben allerdings alle Gesichter klassisch geschminkt, so dass in der hohen Auflösung jede Hautunreinheit und jede Abdeckstift-Spur zu sehen ist.

Es geht um einen schüchternen – auch irgendwie unsymapthischen – Jungen, der die sieben Ex-Freunde (ähem, -Lover – das ist im Film noch wichtig) seiner Traumfrau besiegen muss, um sie zu erobern. Ich finde die Idee großartig: Eine romantische Coming-of-Age-Komödie erzählt in einer Videospieldramaturgie. Das ist ganz nah an der Lebenswelt allers Nerds dran, die nach 1977 geboren wurden.



Doch neben der Videospiel-Dramaturgie hat der Film nicht viel zu bieten. Oberflächlich erzählte Figuren (die im Comic deutlich weniger oberflächlich erscheinen, was wieder beweist, dass sich Comics nicht unbedingt 1:1 auf Leinwände werfen lassen) prügeln sich knapp zwei Stunden lang. Die Liebesgeschichte ist unglaubwürdig und geht nicht zu Herzen, der Film hat nicht den geringsten Tiefgang. Und das, obwohl er vom gleichen Regisseur ist wie "Shaun of the Dead" ist, dem nerdtauglichen Liebesfilm, in dem Zombies in eine Romantic-Comedy einfallen.

Wirklich überzeugt haben mich die Kinonerds also nicht. Ich wünschte, Kevin Smith würde zur alten Stärke zurückfinden und wieder großartige Nerd-Huldigungen wie diese hier produzieren:



Sonntagsbüdchen (12)

Da im Blog in letzter Zeit traurig wenig los war, gibt es auch das traurigste Sonntagsbüdchen.

Arbeitsamt, Klettenberg

Samstag, 23. Oktober 2010

Überbrückungspost

Eine Regel in diesem Blog heißt: Sonntagsbüdchen darf nicht auf Sonntagsbüdchen folgen. Und darum gibt es heute einen Überbrückungspost. Ab nächster Woche wird es hier wieder etwas bunter - versprochen.

Und was könnte zu einem Überbrückungspost besser passen als meine Lieblings-Warteschleifenmusik.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Sonntagsbüdchen (11)

Frühling, Sommer, Herbst und Winter: Dieses Büdchen in der Kyffhäuserstraße hat das einmalige Konzept, zu jeder Jahreszeit geöffnet zu haben. Dafür steht es sogar mit seinem Namen.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Mitten in der Stadt (3)


Schwarzer Elefant, Gürzenichstraße

Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Nä wat is dat schön, nä, wat es dat schön.
Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Dat es esu schön, dat es wunderschön!

Wenn de rin küss, siehste die Kamele:
Nä, wat sin die gross, nä, wat sin die gross.
Un die Pukkele op ihrem Rögge,
Die sin esu gross, die sin unwahrscheinlich gross!

Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Nä wat is dat schön, nä, wat es dat schön.
Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Dat es esu schön, dat es wunderschön!

Wigger durch, do sin die Elefante.
Nä, wat sin die deck, nä, wat sin die deck.
Un beluhr mer dänne ens ihr Quante,
Die sin esu deck, die sin unwahrscheinlich deck!

Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Nä wat is dat schön, nä, wat es dat schön.
Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Dat es esu schön, dat es wunderschön!

Janz am Äng, do kütt mer zu de Aape.
Nä, wat sin dat vell, nä, wat sin dat vell.
Die sieht mer der janzen Daag römhöppe,
Un bei däne mäht jo jeder, wat e well!

Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Nä wat is dat schön, nä, wat es dat schön.
Ene Besuch im Zoo, oh, oh, oh, oh,
Dat es esu schön, dat es wunderschön!
Dat es wunderschön, dat es wunderschön...

Sonntag, 10. Oktober 2010

Sonntagsbüdchen (10)

Das 10. Sonntagsbüdchen muss natürlich ein besonderes sein. Ich habe an der Berrenrather Straße ein sehr klassisches entdeckt, das von einer äußerst klassischen Rundschau-Werbung geziert wird. (Sowieso ist die Berrenrather Straße das pure Büdchen-Paradies - sie wird in nächster Zeit noch öfter berücksichtigt werden.)

Freitag, 8. Oktober 2010

Kann das Fernsehen sich noch im Spiegel ansehen?

Wegen meines Umzugs musste 0,2 ein kleines Schläfchen halten. Das Blog wacht auf mit sehr viel Wut im Bauch:
 „Die beschlossenen Neuerungen betreffen die Art der Verleihung ebenso wie die Kategorien des Fernsehpreises. Das Fernsehen sieht heute anders aus als bei Gründung des Preises 1999. Diese Entwicklung muss der Preis widerspiegeln.”
Das sagt Monika Piel, die diesjährige Vorsitzende der Stifter des Deutschen Fernsehpreises und natürlich Intendantin des WDR.

Eine sehr entlarvende (aber leider nicht mehr erstaunliche) Aussage einer Fernsehmacherin. Der Fernsehpreis wird morgen verliehen, allerdings nicht mehr an Drehbuchautoren, Regisseure oder Kameraleute - ausgezeichnet werden nur noch Schauspielerinnen und Schauspieler und die Fernsehformate selbst. Den Ehrenpreis soll die Deutsche Fußballnationalmannschaft bekommen.

Wie sieht das Fernsehen somit also heute aus? Es braucht keine professionellen Drehbuchautoren mehr, keine Regisseure oder Kameraleute? Es gibt keine schillernden Gestalten mehr, die es sich mit dem Ehrenpreis auszuzeichnen lohnt und muss daher auf Sportler zurückgreifen, die auf dem Fußballfeld garantiert nicht in erster Linie daran gedacht haben, gutes Fernsehen zu schaffen?

Doch es gibt gute Drehbuchautoren, es gibt gute Regisseure, es gibt gute Kameraleute, es gibt auch talentierte Personen, die das Fernsehen zu Persönlichkeiten aufbauen könnte. Das Fernsehen ist nur nicht mehr an ihnen interessiert. Zum Fernsehpreis werden nur noch Persönlichkeiten wie Schauspieler und Sportler präsentiert, von denen die Fernsehmacher glauben, dass das Publikum sie sehen will. Klar, eine Fußballnationalmannschaft bringt mehr Quote als unbekannte Autoren.

Jetzt kann man sagen, dass ja noch Filme und Serien auf der Nominierungsliste stehen und den Preis gewinnen können. Doch es werden nicht mehr die Macher selbst ausgezeichnet. Die müssen hinter dem Format zurückstehen und bekommen signalisiert, dass sie unwichtiger als ihr eigenes Werk sind.

Somit ist es den Fernsehmachern bei ihrem eigenen Preis wichtiger, Quote zu schaffen, als Talente auszuzeichnen.

Wenn Frau Piel sagt, der Fernshpreis muss die Entwicklung des Fernsehens widerspiegeln - ist ihr dann auch klar, dass sie selbst für diese Entwicklung mitverantwortlich ist? Erkennt sie überhaupt, dass es keine positive sondern eine höchst frustrierende Entwicklung ist?