Donnerstag, 24. März 2011

Brüderle-Content schaffen

Während mein Schwager in spe auf Facebook sehr treffend bemerkte, dass Herr Brüderle jetzt wohl jedem Fraktionsmitglied eine Kiste Bier ausgeben muss, überschlagen sich im Land offensichtlich alle Redaktionen, aus der Brüderle-Idiotie, die mit einem Artikel vorerst abgehandelt wäre, eine ganze Artikel-Serie zu machen, die für viele Klickzahlen sorgt.

Die dpa zeigt sich durchaus kreativ, beim produzieren von Brüderle-Content und schickt eine Meldung über ein "Twitter-Duell" zwischen dem Regierunssprecher Steffen Seibert und dem Grünen-Politiker Volker Beck. Und zahlreiche Online-Redaktion, darunter auch die gebührenfinanzierten Qualitäts-Journalismus-Lieferer von tagesschau.de, drucken den dpa-Text (oder umgeschriebene Fassungen davon) brav ab, der - ein Blick auf Twitter genügt - folgenden heißen Schlagabtausch unnötig aufbauscht. So entpuppt sich der Text als eilig hingeschwurbelt. In den dpa-Agentur-Tickern der Redaktionen trägt er wahrscheinlich die Überschrift "Falls Sie noch mehr Klick-Zahlen brauchen, setzen Sie doch diesen unwichtigen Quatsch online".

Hier das komplette spannende "Twitter-Duell" zwischen @Volker_Beck und @RegSprecher :

@RegSprecher Was sagen Sie eigentlich zu Brüderles atompolitischer Beichte? Alles nur Wahlkampf! http://tinyurl.com/6434jh7 #BDI #FB

@Volker_Beck Falsch. Bundesregierung nimmt unvorhersehbare Katastrophe in #Japan ernst, AKW-Überprüfung hat nichts mit Wahlkampf zu tun

@RegSprecher lügt Brüderle oder hat er beim BDI gar nicht gesagt, dass die vorübergehende AKW-Stilllegung nur Wahlkampf ist?

Drei Stunden später fügt @Volker_Beck noch hinzu:

Ob @RegSprecher nicht doch noch so sportlich ist, meine letzte Frage zu beantworten? Zugegeben die Frage ist schwierig, aber ist zu schaffen

Wow. Das hätte eigentlich den Twitter-Hashtag #highnoon verdient.

Samstag, 19. März 2011

Werbepause

Mein Blog wird leider mal wieder ziemlich vernachlässigt. Wäre ich adelig und hätte eine Gelfrisur, dann würde ich jetzt wahrscheinlich irgendwen deswegen feuern können und zur Belohnung eine gutte Bild-Schlagzeile bekommen. Aber da ich zum Glück nicht adelig bin, seit mindestens acht Jahren kein Haargel mehr benutze und ganz allein für die Bloginhalte verantwortlich bin, muss ich mich wohl damit abfinden, dass niemand anderes als ich selbst Schuld daran hat, dass die Besucherzahl des Blogs zuletzt auf 15 gesunken ist.

Es ist Zeit, die Trostlosigkeit auf 0,2 mit einem Werbeblock zu illustrieren. Aber bald folgt eine Entschädigung: Es wird eine neue Folge vom Kino-Blogimblog geben, und demnächst gibt es auch eine neue kleine Serie, in der ein prominenter Kölner, der eigentlich kein Kölner sein will, seine Fäuste schwingt.

Aber zunächst – Werbung. Ich habe drei Spots ausgewählt, die sich sehr nach heiler Welt anfühlen. Und etwas heile Welt kann man ja zur Zeit in unserer Welt leider nur zu gut gebrauchen...