Dienstag, 31. Januar 2012

KiKaKö #6

Das Mittagspausenmagazin mit Untertasse auf 0,2

KIno
Ich habe gestern Cowboys & Aliens gesehen...



Es ist einer jenen Filme, von denen man anschließend sagt: "Ist halt Unterhaltung. Passt schon." So als ob man von Unterhaltung weniger zu erwarten hätte als von Nicht-Unterhaltung. "Cowboys & Aliens" bietet Cowboys und Aliens. Und die kämpfen gegeneineander. Und man müsste wohl der schlechteste Regisseur aller Zeiten sein, um aus dieser Konstellation nicht etwas Unterhaltsames herauszukitzeln.

Jon Favreau ist nicht der schlechteste Regisseur der Welt. Unter den Blockbuster-Herstellern ist er sogar einer der besten. Doch er schafft nicht das, was er bei seinen Iron Man-Filmen hinbekommen hat: "Cowboys & Aliens" ist keine GUTE Unterhaltung. Ich denke, es gibt zwei Ansätze, mit denen man an einen Film, in dem Cowboys gegen Aliens kämpfen, herangehen kann: Entweder man nimmt nichts an der absurden Konstellation ernst und überdreht alles so stark, dass der Film eine skurrile Parade der Unglaublichkeiten wird oder man nimmt die Konstellation so ernst, dass der Funke der Unterhaltung an der Stelle schlägt, an der die Genres aufeinandertreffen.

"Cowboys & Aliens" entscheidet sich für Variante Zwei. Der Film nimmt sich sehr ernst. Die Cowboys sind echte Cowboys – humorlose harte Revolverhelden. Sie leben in einer Westernwelt und nicht in der Parodie einer Westernwelt. Die Aliens sind ebenfalls ernst. Sie sind die Horrormonster, die wir aus aktuellen Filmen kennen und nicht etwa Reisende in Untertassen, die zu Theremin-Klängen an Bindfäden abheben.

Doch wenn die Cowboys und die Aliens zusammentreffen, dann verliert der Film den Mut, die Konstellation konequent durchzuspielen. Die Cowboys akzeptieren die Wesen aus dem All recht schnell. So als ob sie mit Sci-Fi-Fantasien aufgewachsen wären und die außerirdischen Besucher einordnen könnten. Auch Daniel Craig, der den härtesten aller Gunslinger spielt, bedient eine hypermoderne Alien-Waffe mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre er im Wilden Westen mit eine Playstation groß geworden.

Der Film läuft so ab: Aliens entführen Dorfbewohner, harte Cowboys kämpfen gegen die Aliens, um Dorfbewohner zu befreien und bekommen die Bestätigung, dass ein Mann nur an seine Waffe und sein Recht auf Verteidigung glauben muss, um jeden zu besiegen und ein echter Mann zu sein. Es ist genau derselbe Plot wie in jedem zweiten Film mit John Wayne. Nur dass die Rothäute hier die Aliens sind.

Spannender (und meiner Meinung nach konsequenter) wäre Folgendes gewesen: Die harten Cowboys, die ins Indianerland gekommen sind, um Gold zu finden, halten sich für die stärksten Motherfucker des Westens. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann ihnen niemand was. Sie sind die Herren. Und dann passiert plötzlich das mit ihnen, was sie selbst den Indianern zugemutet haben: Sie werden von einem Volk aus einer unbekannten Welt angegriffen, das ihnen technisch weit überlegen ist und sie daher schnell dominiert. Im Film kommen die Aliens tatsächlich, um Gold zu schürfen. Warum auch immer sie Gold im All brauchen. Toller wäre es, kämen sie, um etwas zu holen, was dem weißen Mann als völlig wertlos erscheint. Immerhin ist er auch ins Land der Indianer gekommen, um für den Indianer völlig wertloses Gold zu schürfen. In dieser Konstellation würde der harte Cowboy durch die Aliens mit sich slebst konfrontiert werden. Die Aliens würden seinen Mythos so schwer beschädigen, dass er nicht mehr der harte kompromisslose Cowboy bleiben kann. Somit würden die Aliens das Western-Genre auslöschen.

Klar, das wollten die Leute, die für "Cowboys & Aliens" verantwortlich sind, sicher nicht. Aber dann hätten sie sich bitte für die überzeichnete Variante der Geschichte entscheiden sollen. So ist der Film leider halbgar und "nur" unterhaltsam. Aber keine gute Unterhaltung.


KAlk
Wer hätte das gedacht...

 Foto: Cem Gerceker Tekin

Seit letzter Woche bin ich Mitglied in einem Kölner Verein und es ist kein Karnevalsverein. Nach dem fulminanten Filmgedöns auf der Baustelle Kalk – die Future Shorts, erwähnte ich ja u.a. hier und hier – wollen wir in der charmante Hinterhofbaracke in der Kalk Mülheimer Straße gerne noch viele weitere tolle Veranstaltungen machen. Damit das Veedel nicht unbedingt schöner aber noch etwas bunter wird. Ist also irgendwie doch ein Karnevalsverein, dieser Baustelle Kalk e.V..

Alles was wird so gemacht haben, machen und machen werden, wird hier gebloggt: http://baustellekalkpost.blogspot.com/.


KÖln
39 Facebook-Freunde können nicht irren...

So viele haben jedenfalls dieses Foto auf meiner Pinnwand geliked. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mein Pinnwand-Rekord ist. Das Foto stammt von Artkissed. Auf der dazugehörigen Facebook-Seite ist großartige Street Art (auch) aus Köln zu bewundern.


3 Kommentare:

  1. Zu Cowboys & Aliens fällt mir nur ein:

    Dreizehn - nackt! Sonst eher wenig beeindruckend...

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  2. Wer ist nackt? Ich habe keine Nackten in dem Film gesehen. Aber ich habe den Film auch über iTunes geguckt - vielleicht hat Apple ihn zensiert. ;)
    Und wer ist Dreizehn?

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  3. Dreizehn ist die Tante, die "aus dem Feuer wiederauftaucht" udn am Ende so heldenhaft ist. Und sie heißt dreizehn, weil sie in Dr. House so heißt. Und da ist sie erheblich schöner, als in dem falschen Western.

    DREIZEHN halt!

    Aber House läuft ja auch nicht im KIno... woher sollst du das auch wissen...

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